Das Impingement-Syndrom, auch Engpasssyndrom der Schulter, subakromiales Impingement oder Schulterimpingement genannt, macht sich im Anfangsstadium mit leichten Schmerzen in der Schulter bemerkbar. Später ist auch das Schlafen auf der betroffenen Seite nicht mehr schmerzfrei möglich. Überkopfbewegungen oder das Heben des Armes sind besonders schmerzhaft. Klingen diese Symptome bekannt? Dann kann es sein, dass du unter einem Engpasssyndrom der Schulter leidest. Alles, was du über das Impingement-Syndrom und dessen Behandlung wissen musst, erklären wir in diesem Beitrag.
Was sind die Ursachen eines Impingements der Schulter?
Häufig tritt das Syndrom bei Leistungssportlern auf, besonders im Tennis, oder Menschen, die im Sport oder ihrer Arbeit viele Überkopfarbeiten durchführen müssen. Doch du musst kein Leistungssportler sein, um ein Impingement-Syndrom zu bekommen. Langes Sitzen im Büro in Verbindung mit Bildschirmarbeit führt oft zu einer schlaffen Körperhaltung, welche zu einer einseitigen Belastung im Schulterbereich führen kann. Sitzt du mit deinem Kopf vorgebeugt vor deinem PC, kann dies zu einem angehobenen Oberarmknochen führen. Ein angehobener Oberarmknochen drückt zu fest gegen Gelenkpfanne und Schulterdach, und ist häufig die Ursache eines Engpasssyndroms.
Hier unterscheidet man zwischen primäres und sekundäres Impingement-Syndrom. Die primäre Form ist häufig durch strukturelle Änderungen, wie beispielsweise degenerative Kalkablagerungen in Sehnen oder einen Knochensporn, bedingt. Die sekundäre Form entsteht als Folge einer vorherigen Erkrankung. Dies kann durch eine Sehnenruptur oder Schleimbeutelentzündung hervorgerufen werden. Es kommt in beiden Fällen zu einer Verengung des Gelenkspalts, was zu schmerzhaften Einklemmungen führen kann.
Wie macht sich ein Schulterimpingement bemerkbar
In Deutschland leiden 10 % der Bevölkerung an einem Schulterimpingement. Es tritt häufig bei Männern und Frauen über 50 auf, wobei diese etwa gleich häufig betroffen sind. Der Kopf des Oberarmknochens trifft im Schultergelenk auf die Gelenkpfanne des Schulterblattes. Das Schulterdach ist nach oben begrenzt und setzt sich aus 2 Knochenvorsprüngen deines Schulterblattes und einer Bandstruktur zusammen.
Kommt es zu einem Impingement-Syndrom, haben Nerven, Muskeln oder Sehnen nicht mehr ausreichend Platz unter deinem Schulterdach. Führt dies zu einer Einklemmung, sind deutliche Schmerzen spürbar, vor allem beim seitlichen Anheben des Armes zwischen 60 und 120 Grad. Überkopfbewegungen sind oft nur besonders schmerzhaft.
Diagnostisches Vorgehen bei Engpasssyndrom in der Schulter
Kommen dir diese Beschwerden bekannt vor? Dann ist es an der Zeit, einen guten Orthopäden in deiner Nähe aufzusuchen, welcher eine akkurate Diagnose erstellt. Er wird dich bitten, deine Symptome ausführlich zu beschreiben, da dies für den Orthopäden schon wichtige Hinweise liefert. Die Dauer der Schmerzen, wo sie auftreten und wie sie sich anfühlen, sind für den behandelnden Arzt auch von Relevanz. Wichtig ist auch zu wissen, ob das Gelenk zum Beginn der Schmerzen stark überlastet oder verletzt wurde.
Bei der körperlichen Untersuchung testet der Orthopäde die Beweglichkeit des Gelenks. Zusätzlich muss er Nervenschäden ausschließen, indem er dich bittet, deine Beine und Arme gegen Widerstand zu bewegen.
Auch bildgebende Methoden kommen zum Einsatz, um eine höchst akkurate Diagnose zu erzielen. Auf einem Röntgenbild lassen sich knöcherne Veränderungen in der Struktur sehr gut erkennen. Mittels eines Ultraschalls kann dein Arzt dich auf potenzielle Flüssigkeitsansammlungen in den Schleimbeuteln untersuchen. Zur Untersuchung von Schleimbeuteln, Muskeln und Sehnen wird die Kernspintomografie verwendet.
Konservative Behandlungsmöglichkeiten
Eine konservative Behandlung des Impingements-Syndroms sollte im Vordergrund stehen und die erste Therapiemethode ist oft die Schonung der Schulter und das Vermeiden von belastenden Bewegungen.
Der Einsatz von nichtsteroidalen Antirheumatika zählt zur Basistherapie. Sie lindern nicht nur Schulterschmerzen, sondern haben auch eine entzündungshemmende Wirkung. Häufig verschriebene Arzneimittel sind Diclofenac, Ibuprofen und Celecoxib. Der Arzt hat auch die Möglichkeit, Schmerzen und Entzündungen mittels einer Infiltration zu lindern. Dabei wird Kortison direkt in den Entzündungsherd gespritzt.
Physiotherapeutische Übungen durch einen Physiotherapeuten oder einen erfahrenen Personal Trainer reduzieren die Veränderungen des Engpasssyndroms deutlich. Werden bestimmte Muskelgruppen trainiert, wird der Hochstand des Oberarmkopfes sowie die Enge unterhalb deines Schulterdaches reduziert. Dadurch wird der Druck auf das Gewebe unterhalb des Schulterdaches verringert und die Entzündung klingt ab. Auch der Muskelaufbau rund um die Rotatorenmanschette führt zu besserer Stabilität deines Schultergelenks, wobei die betroffene Sehne entlastet wird. Die korrekte Übungsausführung ist das A und O. Egal, ob du einen Personal Trainer in Berlin oder jeder anderen Stadt suchst, online findest du schnell erfahrene Experten.
Wann muss man bei einem Schulterimpingement operieren
Sollte innerhalb von sechs Monaten durch die Behandlung mit konservativer Therapie keine deutliche Besserung der Schmerzen eintreten oder der Zustand sich verschlimmern, ist eine Operation häufig die einzige Möglichkeit, die Beschwerden zu lindern. Der Eingriff wird als subakromiale Dekompression bezeichnet. Eine endoskopische Neer-Plastik, arthroskopische Sehnennaht, Akromioplastik und der Verschluss der Rotatorenmanschette sind die verschiedenen operativen Eingriffe, die Ärzte bei einem Schulterimpingement durchführen. Welcher Eingriff vorgenommen wird, hängt von deinen persönlichen Umständen und dem Ausmaß des Impingements-Syndroms ab.