5 Tipps, mit denen Du mehr Matches gewinnst

Es gibt Tage, an denen Du das Gefühl hast, jeden Gegner zu schlagen. Die Vorhand ist überragend, die Rückhand sitzt und der Aufschlag ist stärker als je zuvor.

Trotzdem hast Du auch teilweise Tage, an welchen Du am liebsten so schnell wie möglich von Platz verschwinden möchtest. Dein Gegner hat Dich glatt in zwei Sätzen besiegt, obwohl Du Dir sicher warst, dass Du ihn schlagen könntest. Im Training hat doch alles super funktioniert.

Als Tennisspieler kennen wir alle diese Achterbahnfahrt, einmal gewinnen wir mehr Matches und beim anderen Mal wieder weniger. Wenn wir uns die erfolgreichsten Spieler anschauen, wird eine Sache deutlich: Konstanz ist im Tennis der Schlüssel zum Erfolg.

Wie Du in Deinen Matches konstanter wirst, erfährst Du im heutigen Beitrag. Hier sind unsere 5 Tipps, mit denen Du mehr Matches gewinnst.

1. Mache Dir einen Matchplan

Den ersten Schritt vernachlässigen viele Tennisspieler, was sie am Ende oft das Match kostet. Es ist extrem wichtig, dass Du vor jedem Match einen genauen Plan erstellst, damit Du später nicht aufgeschmissen bist.

Genauer gesagt, solltest Du Dir zunächst Deine Stärken und Schwächen vor Augen führen. Notiere Dir, was in den vorherigen Matches besonders gut geklappt hat. Darauf legst Du im nächsten Spiel Deinen Fokus.

Falls Du Deinen Gegner bereits kennst, analysierst Du ihn vor dem Match im Detail. Dazu solltest Du versuchen, so viel wie möglich über ihn herauszufinden. Das muss jetzt nicht die exakte Aufschlagquote von zweiten Satz seines vorherigen Spiels sein.

Vielmehr sind es die grundlegenden Dinge, wie z. B. sein Spielstil oder seine Schlaghand. Ist er ein offensiver Grundlinienspieler oder ein Konterspieler? Ist er ein Rechts- oder ein Linkshänder? Hierbei empfehlen wir Dir, bei Kollegen aus dem Verein nachzufragen. Vielleicht hat schon jemand gegen ihn gespielt und kann Dir von den Erfahrungen berichten.

Auf diesen Informationen baust Du nun Deine Strategie für das Match auf. Dabei unterscheidest Du zwischen einer defensiven und einer offensiven Strategie.

Zuerst solltest Du Dir vorstellen, wie Du Deine Schläge platzierst, wenn Du im Ballwechsel die Oberhand hast. Spielst Du die Vorhand gerne cross oder longline zurück? Was machst Du im Falle eines Stopps? In der Folge gehst Du alle möglichen Szenarien durch. Das Gleiche machst Du anschließend für die Defensive.

Prinzipiell ist es hilfreich, wenn Du noch einen Plan B im Hinterkopf hast. Sollte Dein Plan im Match nicht aufgehen, kannst Du immer auf eine Alternative zurückgreifen.

2. Gehe kein unnötiges Risiko ein

Mittlerweile sind wir im Match angekommen. Im zweiten Punkt geht es um Unforced Errors, auch „unerzwungene Fehler“ genannt. Natürlich macht es mehr Spaß, wenn man seinen Punkt mit einem Winner abschließt, aber ist das wirklich effektiv?

Meistes ist das nicht der Fall, da Du einfach zu viele unnötige Fehler machst. Demnach ist das Verhältnis von Winnern zu Unforced Errors nicht optimal für Dich. Aus diesem Grund solltest Du Dich zunächst darauf konzentrieren, den Ball ins Spielfeld zu bringen.

Björn Borg war einer der bekannten Spieler, der diese Strategie angewandt hat. Sein Ziel war es, den Ball einmal mehr als der Gegner über das Netz zu spielen. Eine derart extreme Spielweise musst Du nicht verfolgen, allerdings solltest Du versuchen, den Ball wenigstens ein paar Schläge lang im Spiel zu halten.

Dadurch gibst Du Deinem Gegner die Chance, einen Fehler zu machen. Im weiteren Verlauf des Punktes kannst Du dann Schritt für Schritt den Druck auf Deinen Gegner erhöhen, um den Punkt aufzubauen und ggf. mit einem Winner abzuschließen.

3. Nutze die Schwäche Deines Gegners aus

Diesen Punkt hast Du teilweise in der Vorbereitung auf das Match behandelt. Jetzt geht es darum, dass Du auch während des Matches, einen Blick auf Deinen Gegner wirfst. Achte auf besondere Spielmuster, die sich in den Ballwechseln zeigen.

Als Tennisspieler ist uns das nicht immer bewusst, da wir uns hauptsächlich auf den Ball fokussieren. Bei genauerem Hinsehen wirst Du jedoch einen bestimmten Rhythmus bei Deinem Gegner erkennen können.

Womöglich schlägt er zwei Bälle cross und den dritten danach longline. Oder Dir fällt auf, dass er vermehrt die Rückhand umkäuft. Der Ballwurf beim Aufschlag ist ebenfalls ein guter Indikator für einen Kick- oder Slice-Aufschlag.

Solche Erkenntnisse geben Dir im Match einen erheblichen taktischen Vorteil. Denn von nun an hast Du die Möglichkeit, die Richtung des Balls frühzeitig zu erahnen und die entsprechende Position einzunehmen.

Neben einem bestimmten Spielmuster können sich bei Deinem Gegner zusätzliche Schwächen zeigen, die Du in der Form nicht erwartet hast. Meistens sind diese Schwächen auf die Tagesform zurückzuführen.

Merkst Du beispielsweise, dass seine Volleys zum Großteil im Aus landen, dann holst Du ihn so oft wie möglich mit kürzeren Schlägen ans Netz. Nutze seine Schwächen also bestmöglich aus.

4. Ärgere Dich nicht über Fehler

Zur Zeit befindest Du Dich mitten im Ballwechsel. Die Vorhand Deines Gegners kommt relativ kurz, worauf Du mit einem schnellen Angriffsball antwortest. Du platzierst den Ball so gut, dass Dein Gegner nur noch einen hohen Defensivschlag spielen kann.

In diesem Moment holst Du mit dem Schläger aus und bereitest Dich auf den Schmetterball vor. Du schwingst den Schläger durch und spielst den Ball meterweit in Aus. Nach ein paar Sekunden blickst Du dem Ball frustriert hinterher. Außerdem siehst Du, dass sich Dein Gegner über den Fehler freut, was Dich weitaus wütender macht.

An solche Situationen kann sich jeder Spieler bestimmt noch erinnern. Plötzlich brodelt man innerlich wie ein Vulkan. Das Problem dabei ist, dass die Wut Dir einen viel größeren Schaden hinzufügt.

Nun bist Du emotional derart abgelenkt, dass Du Dich kaum auf den nächsten Ballwechsel konzentrieren kannst. Und gerade das spielt Deinem Gegner weiter in die Karten. Er wird Deine mentale Schwäche bemerken und gleich gnadenlos ausnutzen.

Anstatt Dich also von dem verlorenen Punkt herunterziehen zu lassen, solltest Du den Fehler akzeptieren. Du kannst den Schlag ohnehin nicht mehr rückgängig machen.

Wichtig ist, dass Du Deinen Fokus auf den folgenden Ballwechsel legst. Richte Dich wieder auf, strecke Deine Brust nach vorne und signalisiere Deinem Gegner, dass Du um den nächsten Punkt kämpfen wirst.

Grundsätzlich ist im Tennis nicht die entscheidende Frage, welche Fehler Du machst, sondern wie Du mit ihnen umgehst.

5. Spiele das Match konsequent zu Ende

Hast Du Dir das letzte Wimbledon Finale zwischen Roger Federer und Novak Djokovic einmal angeschaut? Im fünften Satz sah die Situation für Djokovic schon fast aussichtslos aus, als Federer zwei Matchbälle bei eigenem Aufschlag hatte. Doch Djokovic kämpfte sich zurück und drehte schließlich das Match. Was zeigt uns dieses Spiel?

Es macht deutlich, dass Du Dein Match konsequent zu Ende spielen musst, um als Sieger vom Platz zu laufen. Auch wenn Du z. B. mit 5:1 vorne liegst, solltest Du Dich nicht auf Deiner Führung ausruhen.

Denn dann besteht die Gefahr, dass Du die nächsten Punkte leichtfertig verschenkst und Deinen Gegner zurück ins Spiel kommen lässt. Damit Dir das nicht passiert, solltest Du jeden Punkt gleich behandeln und unabhängig vom Spielstand betrachten.

Anfangs erfordert es sicherlich eine gewisse Disziplin, allerdings entwickelst Du mit der Zeit die entsprechende Mentalität dafür. Am besten machst Du Dir Dein Ziel in dem jeweiligen Satz bewusst und gehst dann Punkt für Punkt vor, um dieses Ziel zu erreichen.

Genauso gehst Du in Situationen vor, in welchen Du Dich im Rückstand befindest. Schreibe den Satz nicht vorzeitig ab, egal wie weit Du zurückliegst. Stattdessen gibst Du in jedem Ballwechsel Dein Bestes. Der Satz bzw. das Match ist erst vorbei, wenn der letzte Punkt gespielt wurde.