So gelingt Dir der Rückhand Slice

Der Rückhand Slice ist im Spiel ein vielseitig einsetzbarer Schlag. Du kannst ihn sowohl in der Offensive als auch in der Defensive spielen. Ein gutes Bespiel ist Roger Federer. Er beherrscht den Slice wie kein anderer und bringt damit seine Gegner regelmäßig zur Verzweiflung.

Dieser Schlag ist so gesehen das genaue Gegenteil zur Topspin Variante. In diesem Fall erhält der Ball anstatt eines Vorwärtsdralls einen Rückwärtsdrall.

Generell ist der Rückhand Slice ein häufig unterschätzter Schlag, weshalb Du Deinen Gegner nicht selten überraschen kannst. Lerne nun den Rückhand Slice und sichere Dir dadurch viele strategische Vorteile gegenüber Deinem Gegner.

Was macht den Rückhand Slice so besonders?

Die wesentliche Besonderheit des Rückhand Slice ist die extrem flache und lange Flugbahn. Diese entsteht durch die Rückwärtsrotation des Tennisballs.

Grafik von der Flugbahn des Topspin und Slice beim Tennis

Laut dem Magnus-Effekt sorgt der Drall dafür, dass der Ball in der Luft einen Auftrieb bekommt. Genauer betrachtet steigt der Ball zwar nicht in die Höhe, er bleibt aber deutlich länger in der Luft und fliegt deshalb weiter als ein Ball ohne Drall.

Diese Eigenschaft des Slice erschwert Deinem Gegner, den Ball über das Netz zu spielen. Weil der Ball ziemlich niedrig aufspringt, muss er den Ball förmlich „aus dem Platz graben“.

Ein weiterer Pluspunkt beim Slice ist, dass er ein sehr kraftsparender Schlag ist. Insgesamt hält sich der Energieaufwand für die Schlagbewegung in Grenzen.

Wie spiele ich einen Rückhand Slice?

Grundsätzlich weist der Rückhand Slice einige Parallelen zur einhändigen Topspin Rückhand auf. Dabei ist es egal, ob Du Einhänder oder Beidhänder bist, für den Slice verwendest Du immer nur eine Hand.

Die nächsten Schritte betrachten wir aus der Perspektive eines Rechtshänders. Linkshänder müssen diese Schritte lediglich spiegeln.

Vorbereitung

Die Gemeinsamkeiten zwischen der Slice und der Topspin Rückhand sind die Griffhaltung und die Körperstellung zum Ball. Für den Slice nimmst Du also den „Continental-Griff“. In dem Fall drehst Du die Schlagfläche Deines Tennisschlägers senkrecht zum Boden und fasst anschließend mit Deiner rechten Hand von oben auf den Griff.

Vor dem Schlag solltest Du eine seitliche Stellung zum Netz einnehmen. Das bedeutet, dass Deine rechte Schulter zum Gegner zeigt. Gehe außerdem mit Beinen in eine geschlossene Fußstellung über. Damit besitzt Du gleich maximale Kontrolle bei der Schlagbewegung.

Ausholbewegung

Anders als bei der Topspin Rückhand, holst Du den Schläger beim Rückhand Slice weit über Deiner linken Schulter aus. Während der gesamten Ausholbewegung ist Dein rechter Arm und Dein Tennisschläger im rechten Winkel angeordnet, sie bilden eine sogenannte „L-Form“.

Im gleichen Moment gehst Du etwas in die Knie und verlagerst Dein Körpergewicht auf den vorderen Fuß. Das verhindert unter anderem, dass Du Dich nach hinten lehnst und das Gleichgewicht verlierst.

Schlagbewegung

Wie bereits oben kurz angesprochen, ist der Rückwärtsdrall das Hauptmerkmal des Rückhand Slice. Diese Rotation erzeugst Du, indem Du den Ball unten mit den Saiten des Schlägers „anschneidest“.

Hierbei liegt der ideale Treffpunkt des Balls seitlich neben Deiner Schulter. Aus diesem Grund schwingst Du den Schläger ein wenig später als bei einer Topspin Rückhand aus.

Ist der richtige Zeitpunkt gekommen, schwingst Du Deinen Schläger in einer Abwärtsbewegung nach vorne und ziehst ihn unter den Ball durch. Achte darauf, dass die Schlagfläche beim Ballkontakt nur leicht nach oben gekippt ist. Ansonsten bekommt der Ball nicht die richtige Länge.

Wichtig ist ebenfalls, dass Dein Handgelenk in der kompletten Bewegung stabil bleibt und nicht umklappt. Denn das würde zum Verlust der Ballkontrolle führen.

Im Vergleich zu anderen Schlägen ist der Ausschwung beim Slice erheblich kürzer. Du solltest Deinen Schläger lediglich nach unten ausschwingen, wobei Du Deinen rechten Arm einfach zum Boden ausstreckst.

Berücksichtige auch, dass Du mit Deinem Oberkörper keine schwungvolle Drehung machst, sondern ihn langsam nach dem Schlag wieder zum Netz ausrichtest.

In welcher Situation eignet sich der Rückhand Slice?

In den meisten Ballwechseln setzt man ihn als Mittel zur Verteidigung ein.

Wenn Du beispielsweise schlecht zum Ball stehst oder ihn kaum noch erreichst, ist der Slice eine gute Option. Dadurch dass der Ball länger in der Luft bleibt, bekommst Du mehr Zeit, um Dich auf den nächsten Schlag vorzubereiten.

Oder Du verwendest den Slice in einem intensiven Grundlinienduell, um die Geschwindigkeit im Ballwechsel zu reduzieren. Mit diesem langsamen Ball versuchst Du dann, den Rhythmus Deines Gegners durchzubrechen.

Darüber hinaus kannst Du den Rückhand Slice als Angriffsball benutzen, den Du flach in das Halbfeld Deines Gegners spielst. Dieser Schlag bietet Dir genug Zeit, um nach vorne ans Netz aufzurücken.