Verbessere Deine Technik an einer Ballwand

Eine Ballwand ist in der heutigen Zeit eindeutig seltener auf Tennisanlagen zu sehen. Trotzdem ist sie ein wirkungsvolles Mittel, mit dem Du Dein Tennistraining gestalten kannst. Beispielsweise trainieren Profis wie Andy Murray und Novak Djokovic ebenfalls an einer Tenniswand.

Wie auch die Ballmaschine ist sie perfekt für Dein Training geeignet, falls Du keinen Spielpartner hast oder einfach alleine Tennis spielen möchtest. Grundsätzlich gibt es beim Thema Ballwand einige Punkte zu beachten.

In diesem Guide erfährst Du, welche unterschiedlichen Tenniswände es gibt, welche Vor- und Nachteile die jeweiligen Modelle haben und wie Du an einer Trainingswand bestmöglich üben kannst.

Tenniswand – Welche Arten gibt es?

Ballwände sind in den unterschiedlichsten Ausführungen zu bekommen. Insgesamt hast Du die Wahl zwischen drei verschiedenen Tenniswänden, die Du für Dein Training nutzen kannst.

  •  Stationäre Tenniswände
  •  Mobile Tenniswände
  •  Tenniswände mit Netz

Je nach Modell sind sie von der Größe und der Funktion anders aufgebaut.

Stationäre Tenniswand

Foto einer Tennis Ballwand

Stationäre Ballwände sind in Tennisclubs und Sportanlagen am meisten verbreitet. Im Grunde genommen ist dieses Modell eine Mauer bzw. eine Wand, die senkrecht zum Boden ausgerichtet ist. In der Regel besteht sie aus mehreren massiven Betonmodulen, die fest im Boden verankert sind. Die Länge und Höhe der Wand ist dabei individuell anpassbar.

Für diese Ballwand ist im Allgemeinen viel Platz notwendig, da die geschlagenen Tennisbälle weit nach hinten abprallen können. Außerdem sollte der Boden eine glatte Oberfläche aufweisen, damit der Ball nicht verspringt.

Als Zusatz haben stationäre Tenniswände oftmals oben und an den Seiten montierte Gitter, um falsch getroffene Bälle aufzufangen. Hilfreich ist ebenfalls, wenn die Wand Orientierungslinien besitzt, wie z. B. eine Markierung für das Netz. Somit siehst Du beim Spielen, ob Dein Ball auf dem normalen Tennisplatz tatsächlich über das Netz fliegen würde.

Mobile Tenniswand

Genauso wie die stationäre Variante steht die mobile Ballwand senkrecht auf dem Boden. Allerdings ist der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Arten, dass die mobile Wand aus einer aufblasbaren Kunststoffhülle besteht. Ähnlich wie bei einer Matratze brauchst Du nur ein Gebläse, um die Wand aufzupumpen. Aus diesem Grund ist der Auf- und Abbau nach ein paar Minuten erledigt.

Üblicherweise lehnst Du diese Ballwand je nach Möglichkeit an eine andere Wand oder einen Zaun an. Mit den Halteschlaufen an den Seiten kannst Du sie auch an den passenden Ständern anbringen. Diese Tenniswand ist in mehreren Längen verfügbar und besitzt zusätzlich die typische Netzmarkierung.

Tenniswand mit Netz

Weiterhin gibt es noch eine dritte Ballwand, die vom Aufbau und der Funktionsweise allerdings anders ist. Im Gegensatz zu den beiden vorherigen Modellen, besteht diese Tenniswand aus einem Netz, das Du in einem Winkel von 45° in ein Metallgestell einspannst. Zudem montierst Du am oberen Ende eine Stange und am unteren Ende jeweils ein Aufprallbrett in waagerechter Position.

Wie funktioniert diese Ballwand nun genau?

Praktisch stehst Du in diesem Fall fast unmittelbar vor der Trainingswand. Dein Abstand beträgt ungefähr 1 m. Wenn Du jetzt einen Ball in die Wand schlägst, dann rollt der Ball im Netz nach oben und wird durch die entsprechende Stange gestoppt. Anschließend rollt der Tennisball zurück das Netz herunter und trifft auf das Abprallbrett, welches den Ball in Deine Richtung ablenkt. In diesem Moment kannst Du zum nächsten Schlag ansetzen.

Tennis Ballwand Vergleich

Im Folgenden geben wir Dir einen Überblick über die entsprechenden Vor- und Nachteile der drei Ballwände. Dabei vergleichen wir die Modelle mit Blick auf vier verschiedene Aspekte. Falls Du eine neue Trainingswand suchst, solltest Du diese Punkte unbedingt im Kopf behalten.

Flexibilität

In Sachen Flexibilität hat die mobile Tenniswand eindeutig die Nase vorn. Sie ist super einfach von der Handhabung und kann ganz leicht transportiert werden. Einmal auseinanderfalten, mit dem Gebläse aufpumpen und die Ballwand ist spielbereit. Wenn Du sie an einen anderen Ort transportieren möchtest, lässt Du die Luft wieder raus, faltest die Wand zusammen und steckst sie in die dazugehörige Tasche. Fertig ist der Abbau.

Bei der Tenniswand mit Netz sieht der Transport etwas schwieriger aus. Hier dauert der Auf- und Abbau ein wenig länger, da sich das Metallgerüst aus mehreren Einzelteilen zusammensetzt. Hinzu kommt ein relativ hohes Gewicht, das Du beim Transport berücksichtigen musst. Auf den ersten Blick sieht es zwar nicht so aus, aber diese Modelle können bis zu 50 kg auf die Waage bringen.

Wie der Name schon sagt, ist eine stationäre Ballwand eigentlich nicht transportabel, da sie fest im Boden montiert ist. Der Auf- und Abbau sind alleine schon ziemlich kompliziert. Ein Transport wäre hier mit einem extrem hohen Aufwand verbunden, was sich in den meisten Fällen kaum lohnt.

Trainingsmöglichkeiten

Generell hast Du an der stationären Trainingswand die Möglichkeit, alle vorstellbaren Schläge zu üben. Aufschläge, Vorhände, Rückhände und Volleys sind überhaupt kein Problem. Wenn Du die richtige Technik beherrscht, kannst Du sogar Schmetterbälle trainieren. Einige Ballwände haben dazu eine leicht gebogene Fläche, um einen gegnerischen Schlag möglichst realitätsnah nachzubilden.

Die mobile Tenniswand bietet Dir auch diese Vielzahl an Trainingsmöglichkeiten. Des Weiteren hat sie einen großen Vorteil:

Mithilfe des Luftdrucks in der Wand kannst Du die Ballgeschwindigkeit anpassen. Wenn Du gerne schnelle Bälle retournieren möchtest, dann ist ein hoher Luftdruck die optimale Wahl für Dich. Solltest Du eher langsame Bälle bevorzugen, verringerst Du einfach den Luftdruck.

Darüber hinaus kannst Du die Flugkurve des Balls durch den Winkel der Ballwand zum Boden verändern. Noch ein Pluspunkt ist, dass diese Wand beidseitig bespielbar ist.

In dieser Hinsicht bist Du bei der Ballwand mit Netz eher eingeschränkt. Insgesamt hast Du mit diesem Modell nur die Option, Aufschläge, Vorhände und Rückhände zu spielen. Volleys und Schmetterbälle sind damit nicht möglich. Dennoch besitzt diese Tenniswand einige Vorteile.

Zuerst einmal ist diese Wand sehr kompakt und beansprucht daher weniger Platz. Außerdem benötigst Du keine ebene Fläche, da Du den Ball in der Regel direkt schlägst und ihn nicht auf dem Boden aufkommen lässt. Beispielsweise kannst Du damit zu Hause im Garten oder auf der Terrasse Deine Schläge trainieren.

Die Ballwand ist so aufgebaut, dass der Ball immer mit ein paar Sekunden Verzögerung herunterrollt. Somit hast Du ausreichend Zeit, um Dich in Ruhe auf den nächsten Ball vorzubereiten. Vor allem ermöglicht Dir das konstante Grundschläge. Egal wie schnell Du den Ball gegen die Wand schlägst, er kommt jedes Mal mit der gleichen Geschwindigkeit zu Dir zurück.

Lautstärke

Die Lautstärke ist ebenfalls ein Faktor, der bei der Wahl einer Trainingswand eine große Rolle spielt. Besonders bei längeren Trainingseinheiten kann sich der Ton beim Abprallen des Balls zu einem nervigen Geräusch entwickeln. Wie intensiv dieses Geräusch ist, hängt unter anderem von dem Material des einzelnen Modells ab.

Die beste Variante ist hier die Ballwand mit Netz. Mit ihr trainierst Du nahezu geräuschlos, weil der Ball durch das flexible Netz erstmal aufgefangen wird und nicht direkt abprallt.

Dagegen sind stationäre Ballwände etwas lauter, allerdings besteht in dem Fall die Möglichkeit, sie mit einer Schalldämmung auszustatten. Die Lautstärke hält sich dann beim Spielen in Grenzen.

Noch lauter ist die mobile Tenniswand, die mit Luft aufgefüllt wird. Durch den Freiraum im inneren entsteht ein Hohlkörper, der wie bei einer Gitarre den Ton verstärkt.

Preis

Natürlich ist der Preis auch ein wichtiges Entscheidungskriterium. Allgemein ist die günstigste Option eine Trainingswand mit Netz. Im Durchschnitt bewegen sie sich preislich im mittleren dreistelligen Bereich.

Im Vergleich dazu kosten mobile Tenniswände mindestens doppelt so viel. Bei einer stationären Trainingswand sind die Anschaffungskosten am größten. Die Preise dafür starten im vierstelligen Bereich.

Kann ich eine Ballwand selber bauen?

Prinzipiell ist das möglich, höchstwahrscheinlich wirst Du aber nicht an die Qualität einer professionellen Ballwand herankommen. Der Aufwand von der Planung bis hin zur konkreten Umsetzung ist extrem hoch. Aus diesem Grund raten wir Dir, auf einen Hersteller zurückzugreifen, der auf diesem Gebiet spezialisiert ist.

Wie trainiere ich an einer Ballwand?

Am Anfang ist es wichtig, dass Du Dir ein Ziel setzt, das Du bei der Trainingseinheit erreichen möchtest. Du kannst z. B. einen Bereich an der Wand abkleben, in den Du die Bälle platzieren möchtest. An vielen Tenniswänden sind hierfür neben den Orientierungslinien für das Netz zusätzliche quadratische Markierungen angebracht.

Einer der häufigsten Fehler von Tennisspielern ist, dass sie an der Ballwand einfach drauf los schlagen und sich keine Gedanken um die Taktik machen. So passiert es, dass der erste Ball einmal auf dem Boden aufkommt, bevor er geschlagen wird. Der nächste Ball springt dann zweimal auf, weil er sonst zu kurz kommen würde. Anschließend hat der dritte Ball wieder einen Bodenkontakt usw.

Dieser ständige Wechsel führt grundsätzlich dazu, dass Du keinen richtigen Schlagrhythmus bekommst und Dich nicht auf Deine Technik konzentrieren kannst. Deshalb solltest Du bereits zu Beginn die Anzahl der Bodenkontakte festlegen. Das kann ganz normal ein Bodenkontakt sein. Wenn der Ball jedoch zu kurz wäre, können das ruhig zwei oder der Kontakte sein. Kontinuität ist im Tennis das Ziel.

Im nächsten Schritt suchst Du Dir den Schlag aus, den Du trainieren möchtest. Eine Übung könnte lauten: „Ich spiele jetzt solange, bis ich 25 Vorhände ohne Fehler gegen die Wand schlage.“. Eine andere Übung wäre z. B.: „Ich spiele so viele Rückhände, bis ich 10 Rückhände hintereinander im vorgegebenen Feld treffe.“

Probiere auch verschiedene Schlagkombinationen aus, wie beispielsweise abwechselnd Vorhand und Rückhand. Eine weitere Variante wäre, dass Du den Ballwechsel mit einem Aufschlag eröffnest.

Für Volleys solltest Du in einem Abstand von ungefähr 1-2 m an der Tenniswand stehen. An diesem Punkt wird Dir die Ballwand die Bälle fast unmittelbar zurückspielen. Dadurch verbesserst Du Deine Reaktionszeit erheblich.

Schmetterbälle sind von der Ausführung her ein wenig komplizierter. Die Besonderheit ist, dass Du den Ball zuerst gegen den Boden schlägst und dieser danach steil nach oben gegen die Ballwand fliegt.

Für diesen Schlag solltest Du am besten 3-4 m von der Wand entfernt stehen. Nun spielst Du den Ball nach unten gegen den Boden. Er sollte maximal 2m vor der Wand auf dem Boden auftreffen. Als Ergebnis bekommst Du jetzt einen hohen Ball, den Du als Schmetterball nehmen kannst.