Besaitungsmaschinen – Der Ratgeber
Möchtest Du auch zum Besaitungsexperten werden? Dann brauchst Du nur noch die passende Besaitungsmaschine, um loslegen zu können. Eine Besaitungsmaschine ist für Dich auf den ersten Blick bestimmt eine größere Investition.
Allerdings wirst Du auf lange Sicht deutlich von ihr profitieren. Wichtig ist, dass Du einige Kriterien beachtest, bevor Du eine Auswahl triffst.
Auf dem Markt gibt es nicht nur eine große Bandbreite an Herstellern, sondern auch an unterschiedlichen Modellen. Es ist eine Herausforderung, sich dort einen Durchblick zu verschaffen. Viele Punkte sind Dir wahrscheinlich noch unklar. Darum verschaffen wir Dir nun Klarheit über das Thema.
Welche Maschine die richtige für Dich ist, hängt unter anderem von der Besaitungsintensität ab. Deine Anforderungen an Schnelligkeit und Komfort des Besaitens solltest Du ebenfalls mit einbeziehen.
Besaitungsmaschinen Arten
Das Zugsystem ist das Hauptmerkmal, welches die einzelnen Besaitungsmaschinen voneinander unterscheidet. Das ist das Herzstück der Maschine, denn mit dieser Vorrichtung kannst Du die Tennissaite auf die gewünschte Härte spannen.
Insgesamt hast Du die Möglichkeit, zwischen drei Besaitungsmaschinen mit unterschiedlichen Zugsystemen zu wählen: Hebelarmmaschinen, Kurbelmaschinen und elektronischen Besaitungsmaschinen.
Hebelarmmaschinen
Das Zugsystem setzt sich bei der Hebelarmmaschine aus einer Metallstange und einem Gewicht zusammen. Dieser sogenannte Hebelarm besitzt am unteren Ende eine Rolle, an der Du die Saite befestigst.
Im nächsten Schritt lässt Du den Hebelarm nach hinten fallen, bis die Stange waagerecht zum Boden ausgerichtet ist. Dadurch dreht sich die Rolle mit und spannt gleichzeitig die Saite.
Mithilfe einer Skala auf der Metallstange kannst Du die Bespannungshärte beliebig einstellen. Du verschiebst in dem Fall einfach das Gewicht an den gewünschten Punkt auf der Stange.
Kurbelmaschinen
Kurbelmaschinen haben genauso wie Hebelarmmaschinen ein manuelles Zugsystem. Der Unterschied ist, dass bei dieser Maschine kein Hebelarm, sondern eine Kurbel zum Einsatz kommt. Um die Saite zu spannen, führst Du diese zuerst in die entsprechende Vorrichtung ein.
Anschließend drehst Du die Kurbel solange nach hinten, bis der Mechanismus einrastet. Für die Einstellung der Bespannungshärte findest Du im Bereich der Kurbel ein kleines Rad, an dem Du drehen kannst.
Elektronische Maschinen
Bei elektronischen Besaitungsmaschinen besteht das Zugsystem aus einem Elektromotor, der die Saite spannt. Hier gibt es zwei verschiedene Systeme: Maschinen mit konstantem Zugsystem und Maschinen mit Entkopplungssystem.
Bei Besaitungsmaschinen mit einem konstanten Zugsystem übt der Motor eine gleichbleibende Spannung auf die Saite aus.
Das Entkopplungssystem ähnelt hingegen dem Kurbelsystem. Hier zieht der Elektromotor die Saite bis zur ausgewählten Spannung. Wenn diese erreicht ist, wird die Saite vom Motor entkoppelt und durch eine Bremse festgehalten.
Elektronische Maschinen verfügen generell über ein Display, auf dem Du die Möglichkeit hast, die Bespannungshärte festzulegen und andere Einstellungen vorzunehmen.
Eigenschaften
Neben dem Zugsystem gibt es noch weitere Merkmale, auf die Du bei den jeweiligen Maschinentypen achten musst. Im Folgenden vergleichen wir alle Modelle miteinander und nennen die einzelnen Stärken und Schwächen der Maschinen. Dann kann bei der Auswahl der neuen Maschine nichts mehr schiefgehen.
Zangensystem
Das zweitwichtigste Kriterium nach dem Zugsystem ist das Zangensystem der Maschine. Üblicherweise werden mit jeder Besaitungsmaschine zwei Haltezangen geliefert. Mit diesen Zangen fixierst Du die Tennissaiten, während Du die Spannung mit der Maschine anziehst. Grundsätzlich bieten Dir die Hersteller zwei Systeme an.
Der Großteil der Modelle auf dem Markt ist mit stationären Haltezangen ausgestattet. Diese Zangen sind fest auf Schienen an der Maschine verankert. Durch die beweglichen Schienen kannst Du die Zangen unkompliziert von einer Saite zur nächsten verschieben. Das System ermöglicht Dir daher, besonders präzise zu arbeiten.
Bei den günstige Modellen kommen meistens lose Haltezangen zum Einsatz. Auf der einen Seite sind sie sehr flexibel einsetzbar, weil du sie beliebig positionieren kannst. Allerdings ist das Arbeiten mit diesen Zangen nicht so präzise, das sie beim Besaiten wackeln.
Schläger Fixierung
Während des Bespannens ist es wichtig, dass der Tennisschläger sicher und fest in der Maschine eingespannt ist. Bei der Besaitungsmaschine solltest Du schauen, an wie vielen Stellen der Rahmen fixiert wird.
Maschinen aus dem Mittelklasse und Profibereich besitzen standardmäßig eine 6-Punkt-Fixierung. Neben der 6-Punkt-Fixierung gibt es noch Vorrichtungen mit 2 oder 4 Punkten. Diese sind zwar zum Einspannen ausreichend, aber etwas instabiler, was zu Ungenauigkeiten führen kann.
Genauigkeit
Von allen Modelltypen bietet Dir die elektronische Besaitungsmaschine mit konstantem Zugsystem die größte Genauigkeit beim Bespannen des Schlägers. Generell ist es so, dass das Saitenmaterial nach dem Spannen minimal nachgibt. Das führt zu einem kleinen Spannungsverlust. Da diese Maschine die Saite mit gleichbleibender Kraft spannt, kann das Saitenmaterial nicht nachgeben. Somit vermeidest Du den Spannungsverlust.
Das gleiche Prinzip gilt bei der Hebelarmmaschine. Das Gewicht übt einen permanenten Zug auf die Saite aus. Dementsprechend kann diese auch nicht nachgeben und an Spannung verlieren. Bei der Hebelarmmaschine hast Du jedoch die Herausforderung, den Hebel waagerecht zu Boden auszurichten. Da es nahezu unmöglich ist, ganz genau die richtige Position zu erreichen, entstehen immer leichte Abweichungen beim Spannvorgang. Trotzdem ist die Genauigkeit noch relativ hoch.
Beim Kurbelsystem und dem elektronischen Entkopplungssystem hast Du das Problem des Spannungsverlusts der Saite. Da die Saite nach dem Spannen entkoppelt wird, ist sie keinem konstanten Zug ausgesetzt. Ein Nachspannen ist hier möglich, allerdings ziemlich umständlich. Beachte, dass Du bei diesen Maschinen erhebliche Abstriche bei der Genauigkeit machen musst.
Schnelligkeit
Elektronische Maschinen haben den Vorteil, dass sie Dir viel Arbeit beim Spannen abnehmen. Du führst die Saite einfach in den Spannmechanismus ein und mit einem Knopfdruck wird alles für Dich erledigt. Mit einer Maschine dieser Art geht das Besaiten am schnellsten, sodass Du viel Zeit sparen kannst. Bei der Kurbelmaschine läuft das Besaiten auch relativ schnell.
Im Gegensatz dazu ist der Besaitungsvorgang mit einer Hebelarmmaschine sehr aufwändig. Aus diesem Grund dauert die Besaitung eines Schlägers mit dieser Maschine vergleichsweise lange.
Handhabung
Die Hebelarmmaschine ist eine sehr kompakte Besaitungsmaschine. Sie ist damit leicht von einem Ort zum anderen zu transportieren. Im Allgemeinen besitzt diese Maschine einen eher einfachen Aufbau, was die Wartung für Dich erleichtert.
Eine Kurbelmaschinen wird im Normalfall mit einem Standfuß geliefert. Dadurch kannst Du auch im Stehen besaiten. Beachte, dass diese Maschine sperriger ist und somit mehr Platz benötigt. Der Kurbelmechanismus macht die Wartung ebenfalls etwas komplizierter.
Genauso wie Kurbelmaschinen sind elektronische Besaitungsmaschinen meist mit einem Standfuß ausgestattet. Unter allen Maschinen gelten sie als die größten und schwerstem Modelle. Deshalb sind sie nicht besonders transportabel. Aufgrund der elektronischen Bauteile, ist bei diesen Maschinen eine umfassende Wartung notwendig.
Preis
Falls Du nur ein kleines Budget zur Verfügung hast, ist eine Hebelarmmaschine für Dich die richtige Wahl. Kurbelmaschinen findest Du preislich im mittleren Bereich. Die Preise für eine elektronische Besaitungsmaschinen starten im vierstelligen Bereich. Diese Maschinen richten sich vor allem an professionelle Besaiter.
Nachdem Du die passende Maschine ausgewählt hast, kannst Du direkt mit dem Besaiten Deines Tennisschlägers beginnen.