Tennis für Anfänger: So lernst Du Tennis am schnellsten
Du möchtest Tennis lernen, hast aber noch nie einen Tennisschläger in der Hand gehalten? Das ist überhaupt kein Problem. Denn jeder Tennisspieler hat auf diese Weise einmal angefangen. Wie kennen wohl alle das Gefühl, mit etwas völlig Neuem zu starten. Auf der einen Seite ist es eine Umstellung, auf der anderen Seite aber auch eine Herausforderung, die wir gerne meistern wollen.
Als Anfänger muss man sich erstmal im Tennis „Dschungel“ zurechtfinden. Die Technik, Taktik und Regeln erscheinen anfangs ziemlich umfangreich. Deshalb fragst Du Dich jetzt bestimmt, wie Du am besten an das Thema Tennis lernen herangehst.
Dafür haben wir in diesem Beitrag einige hilfreiche Tipps für Dich zusammengestellt. Hier zeigen wir Dir, was Du tun kannst, um möglichst schnell Erfolge zu sehen.
Die passende Ausrüstung
Wie bei jeder Sportart, musst Du Dich im Tennis mit der passenden Ausrüstung ausstatten. Wir haben hier eine Checkliste mit den Basics, an die Du denken solltest:
- Tennisschläger
- Tennisschuhe
- Tennisbekleidung
- Tennisbälle
- Tennistasche
Bereits dieser Punkt wird von vielen Einsteigern vernachlässigt. Natürlich ist es verlockend, sich den Schläger von Roger Federer oder Rafael Nadal zuzulegen, allerdings sind diese Modelle für ein komplett anderes Spielniveau ausgelegt. Genauso ist es bei dem restlichen Equipment.
Wenn Du Dich vielleicht schon nach neuen Zubehör umgeschaut hast, wirst Du gemerkt haben, dass er gar nicht so einfach ist, sich die optimale Ausrüstung zusammenzusuchen. Praktisch wurdest Du von der Masse an unterschiedlichen Modellen nahezu erschlagen.
Für diesen Fall haben mehrere Ratgeber auf unserer Seite für Dich. Solltest Du Schwierigkeiten bei der Auswahl des Equipments haben, findest Du in unserer Rubrik „Tennisausrüstung“ die Antworten auf Deine Fragen.
Anders als die meisten Anfänger denken, ist das Tenniszubehör heutzutage relativ preiswert zu bekommen. Für ein vergleichsweise geringes Budget erhältst Du qualitativ hochwertige Produkte.
In einigen Shops besteht sogar die Möglichkeit, dass Du mehrere Tennisschläger für eine kleine Gebühr testen kannst. Anschließend entscheidest Du, ob Du einen dieser Schläger kaufen möchtest. Alternativ kennst Du vielleicht jemanden, der Dir seinen Schläger bzw. Bälle ausleiht.
Suche Dir einen Tennisplatz
Wenn Du die Ausrüstung zusammengestellt hast, ist der erste wichtige Schritt gemacht. Jetzt kann es theoretisch direkt aufs Spielfeld gehen. Aber wo spielst Du nun Tennis?
Grundsätzlich hast Du zwei Möglichkeiten, um an einen Zugang zum Tennisplatz zu gelangen. Dabei ist die bekannteste Option, dass Du einem Tennisverein beitrittst. Oftmals besitzt die jeweilige Tennisanlage mehrere Plätze, sodass Du zeitlich flexibler bei der Platzbuchung bist. Du solltest jedoch beachten, dass dann Mitgliedsbeiträge für den Club und ggf. Tennisverband als Kosten obendrauf kommen.
Die vorerst günstigere Möglichkeit wäre, dass Du einen Tennisplatz mietest. Dazu gibt es viele private Tennisanlagen, die ihre Courts zu Verfügung stellen. In der Regel wird dort stündlich abgerechnet. Auf lange Sicht, also mindestens mehrere Monate, ist die Mitgliedschaft in einem Tennisverein aber deutlich günstiger.
Die ersten Schritte auf dem Spielfeld
Nachdem Du einen Platz gefunden hast, machst Du Dich am besten mit den Spielfeldmaßen vertraut. Ein Tennisplatz erscheint zunächst als relativ überschaubar, bis man selbst auf ihm steht. Falls Du Dich auf einem Sandplatz befindest, solltest Du Dir davor unsere Hinweise zur Platzpflege durchlesen.
Jetzt kannst Du mit der ersten Trainingseinheit anfangen. Idealerweise wärmst Du Dich vor dem Beginn jeder Trainingseinheit einmal gut auf. Generell ist der zweite Fehler, den die meisten Anfänger machen, dass sie ohne ein Aufwärmprogramm einfach mit dem Spielen starten. Auf diese Weise nehmen sie ein unnötig hohes Verletzungsrisiko in Kauf.
Damit Dir das nicht passiert, gehen wir zwei Übungen mit Dir durch.
Als Erstes läufst Du zwei Runden um das Spielfeld, wobei Du Dich in einer Runde mit durchschnittlicher Laufgeschwindigkeit fortbewegst und in der anderen Runde ausschließlich Sidesteps machst.
In der zweiten Übung ist nun Deine Laufgeschwindigkeit gefragt. In diesem Fall stellst Du Dich etwa 3 m vom Netz entfernt an eine der beiden äußeren Seitenlinien. Dein Blick ist in Richtung der anderen Seitenlinie gerichtet, sodass Du glich parallel zum Netz läufst.
Jetzt sprintest Du zur ersten Linie auf Deinem Weg, tippst sie mit der Hand an und läufst dann zurück zum Ausgangspunkt. Diese Linie berührst Du ebenfalls mit der Hand. Von dort aus rennst Du zur nächsten Linie, der Mittellinie, tippst sie an und läufst wieder zurück.
Die Laufübung geht solange weiter, bis Du alle Linien durchgegangen bist. Nach einer Pause von 30 Sekunden folgen zwei weitere Durchgänge. Diese Übung bezeichnet man auch als Pendelsprints.
Mit den beiden Übungen beugst du nicht nur Verletzungen vor, sondern bekommst zudem ein Gefühl für die Größe des Spielfelds. Von nun an kannst Du besser einschätzen, wie lange Du beispielsweise von der Grundlinie bis zum Netz brauchst.
Lerne die Schlagbewegungen
Da Du den Tennisplatz genauer kennengelernt hast, geht es im Folgenden mit dem Training konkreter Schlagbewegungen los. Das Gute ist, dass Du anfangs noch keinen Trainer oder Spielpartner benötigst, um ein Grundverständnis der Technik zu entwickeln. Wenn Du ambitioniert bist und Dir die Grundlagen selber aneignest, kannst Du viel Geld sparen.
Wir empfehlen Dir, beim Tennistraining mit den Grundschlägen, also der Vorhand, der Rückhand und dem Aufschlag zu beginnen. Denn sie sind die wesentlichen Elemente des Tennisspiels. Eine Anleitung, wie Du den jeweiligen Schlag erlernst, findest Du hier: Grundschläge trainieren
Bei vielen Anfängern ist es so, dass sich der Schläger zunächst ungewohnt anfühlt. Um ein Gefühl für den Tennisschläger zu entwickeln, solltest Du auf jeden Fall ein paar Trockenübungen machen. Das bedeutet, dass Du die Bewegungen nach der Anleitung durchführst, aber noch keinen Tennisball verwendest. Schritt für Schritt wirst Du Dich somit an das Gewicht des Schlägers und an sein Schwungverhalten herantasten.
Danach legst Du den Schläger kurz beiseite und machst ähnliche Trockenübungen mit dem Tennisball. Stelle Dich an die Grundlinie und tippe den Ball 10 Mal auf den Boden. Wiederhole diesen Durchgang insgesamt 5 Mal. Im Anschluss begibst Du Dich in eine aufrechte Körperposition, wirfst den Ball vor Dir senkrecht nach oben und fängst ihn wieder auf. Führe auch diese Übung in der gleichen Intensität durch.
Du wirst merken, dass Dir der Ballwurf immer einfacher wird. Besonders beim Aufschlag ist der richtige Umgang mit dem Ball entscheidend.
Daraufhin kombinierst Du den Schläger und den Ball in den Übungen. Halte dafür den Tennisschläger mit seiner Schlagfläche waagerecht zum Boden und versuche den Ball so oft wie möglich auf der Schlagfläche zu tippen. Wenn das gut funktioniert, machst Du die Übung etwas schwerer, indem Du den Schläger nach jedem Ballkontakt um 180° drehst.
Im weiteren Verlauf trainierst Du die Grundschläge in der gesamten Schlagbewegung. Wirf den Ball seitlich vor Dich hin und schwinge dann mit dem Schläger auf der Vorhand- sowie auf der Rückhandseite durch. Danach machst Du das gleiche beim Aufschlag.
Suche Dir einen Trainingspartner
Solltest Du etwas mehr Erfahrung in den Bewegungsabläufen gesammelt haben, ist es an der Zeit für einen Trainingspartner. Suche Gleichgesinnte, die ebenfalls das Interesse haben, ihr Tennisspiel zu verbessern. Wichtig ist, dass ihr ungefähr auf einem Spielniveau seid.
Es bringt nämlich nichts, wenn Du gegen einen Turnierspieler antrittst, der Dir seine Stärke aufzeigt . Das würde Dich zu sehr frustrieren und Dir den Spaß am Spiel nehmen. Auf der anderen Seite sollte Dein Partner nicht zu schwach sein, da Du Dich sonst nicht weiterentwickeln wirst.
Grundsätzlich entstehen mit einem Spielpartner völlig neue Trainingsmöglichkeiten für Dich. Von nun an kannst Du die restlichen Schläge, wie z. B. Volleys oder Schmetterbälle üben. Außerdem gestaltest Du Dein Training effektiver, weil ihr euch die Bälle gegenseitig zuspielen könnt. Im Endeffekt profitiert ihr beide davon.
Im Optimalfall variiert ihr verschiedene Übungen. Für das Trainieren der Vorhand bzw. der Rückhand könnt ihr beispielsweise ein „Cross-Duell“ veranstalten. Genauer gesagt steht ihr diagonal gegenüber an der Grundlinie und spielt euch die Bälle mit demselben Schlag zu.
Wir empfehlen, dass ihr auch ganze Ballwechsel auf Punkte ausspielt, um so den Wettkampfgedanken zu wecken. Du spielst einfach besser Tennis, wenn Du gewinnen möchtest.
Starte mit regelmäßigem Tennistraining
Allgemein ist Konstanz ein entscheidender Faktor im Tennis. Denn ohne ein regelmäßiges Training wirst Du die Bewegungen wieder schnell verlernen. Für den Erfolg im Tennis ist es ausschlaggebend, dass Du einen gewissen Rhythmus in Dein Spiel bekommst. Neben dem Training mit einem Spielpartner kannst Du zusätzlich Trainerstunden nehmen.
Einen guten Tennistrainer zeichnet aus, dass er Dir hilft, Deine Technik zu verfeinern. Mit seiner Erfahrung analysiert er Deine Schlagbewegungen und gibt Dir entsprechendes Feedback. Auf diese Weise erfährst Du von einem Profi, was Du genau falsch machst und wie Du diese Fehler behebst.
Allerdings solltest Du berücksichtigen, dass dieser Service nicht umsonst ist. Unter allen Kosten im Tennisbereich stehen Trainerstunden mit Abstand an erster Stelle. Was kostet eine Trainerstunde genau? Das hängt vor allem von der Qualifikation des Trainers ab. Im Durchschnitt kostet eine Einzelstunde 30€.
Beim Gruppentraining teilt sich die Summe natürlich unter den Spielern auf. In der Regel ist das Training im Sommer günstiger, da im Winter noch Kosten für die Halle und den Strom anfallen.
Tipp: Üblicherweise bieten Tennistrainer Probestunden oder Schnupperkurse an. Diese bieten Dir einen Einblick in das Tennistraining, sodass Du besser entscheiden kannst, welcher Trainer zu Dir passt.
Setze Dir ein Ziel
Was möchte ich im Tennis erreichen? Wo werde ich in einem, drei oder fünf Jahren stehen bzw. spielen? Das sind Fragen, die Du Dir unbedingt stellen solltest. Setzte Dich an einem Abend ruhig hin und schreibe Deine Ziele im Bereich Tennis auf.
Keine Sorge, Du musst nicht der nächste Boris Becker werden. Es zählen auch Dinge, wie einfach nur Spaß am Spiel zu haben oder in einer bestimmten Mannschaft zu spielen.
Die Hauptsache ist, dass Du Ziele hast und sie Dir regelmäßig durch den Kopf gehen lässt. Das gibt Dir nochmal einen extra Schub an Motivation, falls es einmal nicht so gut auf dem Platz läuft.