Tennisschläger Tuning: Wie Du Dein Racket personalisierst

Unter Tennisspielern ist das Tuning des eigenen Schlägers immer beliebter geworden. Praktisch gibt es heute nahezu keinen Profi, der seinen Schläger nicht individualisiert. Teilweise wird ein großer technischer Aufwand betrieben, um das Maximum aus dem Schläger herauszuholen.

Bei Amateurspielern wächst das Interesse am Racket Tuning ebenfalls. Vielleicht kennst Du das Gefühl, wenn Du den perfekten Tennisschläger schon gefunden hast, aber noch der letzte Feinschliff fehlt. Mit diesen Tipps & Tricks personalisierst Du Deinen Schläger wie ein Profi.

Schlägertuning mit Bleigewichten

Grundsätzlich arbeiten wir mit zusätzlichen Bleigewichten, um die Gewichtsverteilung des Schlägers zu verändern. Dabei verwenden wir Bleibänder mit einer klebenden Rückseite. Sie sind sowohl einfach anzubringen als auch wieder leicht abzuziehen.

Das Racket Tuning dient vor allem dazu, die Spieleigenschaften des jeweiligen Modells anzupassen. In der ersten Linie solltest Du Dich also fragen, ob Du mit der Performance Deines Schlägers zufrieden bist.

Ein Racket Tuning ist ebenfalls hilfreich, wenn Du mehrere Schläger desselben Modells besitzt und diese aneinander angleichen möchtest. In der Regel schaffen es die Hersteller nämlich nicht, alle Schläger auf das Gramm genau zu produzieren.

Du wirst immer wieder kleine Abweichungen feststellen können, die jedoch einen spürbaren Einfluss auf Dein Spiel haben können. Insbesondere dann, wenn Du einen Schläger während eines Matches wechselst.

Insgesamt gibt es vier grundlegende Stellen, an denen Du das Bleiband fixieren kannst. Jede Position der Gewichte verändert das Spielgefühl in einer unterschiedlichen Art und Weise.

Schwunggewicht erhöhen

Foto eines Tennisschlägers mit Bleibändern auf 12 Uhr

Für ein besseres Verständnis stellen wir und den Schlägerkopf als eine Uhr vor, wobei der Bereich um das Schlägerherz 6 Uhr bedeutet. Um das Schwunggewicht zu erhöhen, platzierst Du das Bleiband jetzt auf 12 Uhr, das bedeutet oben an die Schlägerspitze. Hierbei hast Du die Möglichkeit, die Gewichte unter dem Ösenband oder an der Innenseite des Rahmens anzubringen.

Die erste Variante ist mit wesentlich mehr Aufwand verbunden, weil Du die Saiten zuerst entfernen musst, um das Ösenband aus dem Schlägerrahmen zu ziehen. Bringst Du das Bleiband dagegen an der Innenseite an, bist Du in weniger als einer Minute fertig.

Generell raten wir Dir, jeweils zwei Streifen zu nehmen und diese auf beide Teilflächen des Rahmens zu kleben, also einmal über den Ösen und einmal darunter. Das Bleiband kannst Du ohne Probleme mit einer Schere in die gewünschte Länge zuschneiden.

Im Allgemeinen gibt das Schwunggewicht an, wie schwer sich der Schläger bei der Ausholbewegung anfühlt. Dadurch dass wir das Bleigewicht am äußeren Ende des Tennisschlägers hinzugefügt haben, ist das Schwunggewicht nun wesentlich höher. In diesem Zustand bietet Dir der Schläger mehr Power und demnach eine höhere Ballbeschleunigung. Allerdings musst Du bei der Manövrierbarkeit und der Schlagkontrolle Abstriche machen.

Stabilität erhöhen

Foto eines Tennisschlägers mit Bleibändern auf 3 und 9 Uhr

Solltest Du merken, dass Dein Schläger beim Ballkontakt zu sehr wackelt, dann ist diese Option interessant für Dich. Mit dem Bleiband auf 3 und 9 Uhr erhöhst Du die Stabilität des Rackets deutlich. Genauer gesagt handelt es sich um die Torsionsstabilität, die das seitliche Verdrehen des Schlägers verringert. In diesem Fall wird Dein Schläger nur ein wenig kopflastiger.

Sweetspot verschieben

Foto eines Tennisschlägers mit Bleibändern auf 2 und 10 Uhr

Dies ist eine Kombination aus den beiden vorherigen Positionen. In dem Fall befestigst Du die Bleistreifen auf 2 und 10 Uhr. Die Gewichte sorgen nun dafür, dass Dir Dein Schläger sowohl etwas mehr Stabilität bietet als auch eine leicht erhöhte Ballbeschleunigung.

Zudem verschiebt sich der Sweetspot weiter nach oben zur Schlägerspitze. Wenn Du den Ball meistens außerhalb des Sweetspots triffst, kann diese Anpassung für Dich eine gute Lösung sein.

Schlägergewicht erhöhen

Foto eines Tennisschlägers mit Bleibändern auf 6 Uhr

Mit der folgenden Methode erhöhst Du das Schlägergewicht, ohne dabei den Balancepunkt zu verändern. Hier positionierst Du das Bleiband auf 6 Uhr, d. h. ins Schlägerherz. Alternativ kannst Du die Streifen ebenfalls an den Schlägerhals kleben. Zwar erhöhst Du mit den Bleigewichten das Schwunggewicht, allerdings ist der Unterschied ziemlich gering.

Manövrierbarkeit erhöhen

Foto von der Griffkappe eines Tennisschlägers

Nachdem wir uns die vier Positionen am Schlägerkopf angeschaut haben, kommen wir jetzt zum Griff über. Um die Manövrierbarkeit des Schlägers zu erhöhen, bringst Du das Zusatzgewicht in diesem Bereich an.

Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten, mit denen Du den Schläger grifflastiger machst. Zum einen kannst Du das Bleiband direkt an der Griffschale befestigen. Dazu musst Du das Griffband einmal abziehen und im Anschluss neu um den Griff wickeln.

Bei den anderen Option setzt Du das Gewicht direkt in das Innere des Griffs ein. Dafür sind kleine Bleistücke am besten geeignet. Im ersten Schritt löst Du die Griffkappe ab, z. B. mit einem kleinen Schraubendreher.

Danach nimmst Du die Gewichte zur Hand und wickelst sie in etwas Watte oder ein kleines Stofftuch ein. Auf diese Weise verhinderst Du, dass die Bleistücke später beim Schwingen Geräusche machen.

Nachdem Du die Gewichte im Griff platziert hast, fixierst Du sie mit Heißklebe oder Silikon. Abschließend bringst Du die Griffkappe wieder an. Fertig ist das Schläger Tuning.