Vibrationsdämpfer – Der komplette Guide
Hast Du Dich schon einmal gewundert, was es mit den kleinen bunten Teilen in den Saiten einiger Tennisschläger auf sich hat? In diesem Fall handelt es sich nicht um Dekoration, sondern um sogenannte Vibrationsdämpfer.
In der Tennis-Szene werden Dämpfer immer wieder kontrovers diskutiert. Insgesamt gibt es zu dem Thema die unterschiedlichsten Meinungen. Während ein Teil der Spieler auf ihn nicht verzichten kann, hat er für andere Tennisspieler keinen besonderen Nutzen.
In diesem Artikel räumen wir mit den Mythen rund um den Dämpfer auf. Damit kannst Du am Ende besser entscheiden, ob ein Dämpfer sinnvoll für Dich ist.
Was ist ein Vibrationsdämpfer?
Im Grunde genommen ist ein Dämpfer ein kleines Stück aus Gummi, das Du zwischen die Saiten Deines Tennisschlägers einsetzt.
Ursprünglich wurde der Vibrationsdämpfer im Jahr 1964 von René Lacoste erfunden. Das Ziel seiner Erfindung war, die Vibrationen des Schlägers beim Ballkontakt zu vermindern und Tennisspieler somit vor Armverletzungen zu schützen.
Welche Wirkung hat ein Dämpfer?
Unter Tennisspielern ist vor allem die Wirkung von Vibrationsdämpfern sehr umstritten. Eigentlich sollte ihre Funktion sein, den Aufprallschock beim Schlag zu reduzieren, um den Arm des Tennisspielers zu entlasten.
Allerdings wurde diese Annahme wissenschaftlich widerlegt. In Wirklichkeit haben sie keinen Einfluss auf die Vibration des Schlägerrahmens.
Jetzt gibt es aber Spieler, die behaupten, dass sie mit einem Dämpfer besser spielen können. Angeblich verhindern sie dadurch, einen Tennisarm zu bekommen. Dagegen meinen andere Spieler, dass sie ohne einen Dämpfer mit dem Schläger ein besseres Ballgefühl haben.
In diesem Fall liegt es eher an der mentalen Einstellung der Spieler. Dabei kann man die Wirkung von Dämpfern mit dem Placebo-Effekt vergleichen. Die Spieler, welche an den Einfluss des Vibrationsdämpfers glauben, werden mit ihm ein verändertes Spielgefühl wahrnehmen.
Dennoch gibt es einen Punkt, in dem sich alle einig sind. Ein Vibrationsdämpfer sorgt dafür, dass sich der Klang der Saite beim Ballkontakt verringert. Tatsächlich nimmt das Geräusch ab, da die einzelnen Saiten des Schlägers nicht mehr so stark schwingen.
Welche Arten gibt es?
Heutzutage gibt es Dämpfer in den verschiedensten Formen und Farben. Grundsätzlich lassen sie sich in zwei Kategorien unterteilen:
Runde Dämpfer
Die runde Variante wirst Du an den meisten Tennisschlägern sehen. Diese Dämpfer erfreuen sich großer Beliebtheit, weil sie relativ einfach einzusetzen sind.
Außerdem ist ihr Gewicht sehr gering, sodass sich der Balancepunkt Deines Schlägers kaum verändert. Der Nachteil an diesen Dämpfern ist jedoch, dass sie sich manchmal von den Saiten lösen und dann herausfallen.
Längliche Dämpfer
Falls Dir die runden Dämpfer zu klein sind, kannst Du auch zu einem länglichen Modell greifen. Von der Form ähneln sie einem Streifen oder einer Schlange. Diese haben den Vorteil, dass sie an bis zu 10 Saiten befestigt sind und demnach nicht so schnell herausfallen.
Zusätzlich absorbieren sie die Vibrationen der Saiten stärker. Beachte hierbei, dass diese Dämpfer oftmals ein höheres Gewicht haben und Deinen Schläger kopflastiger machen könnten.
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Wo darf ich einen Dämpfer platzieren?
Die Position des Dämpfers ist von der ITF festgelegt. Laut den Regeln darfst Du ihn nur in dem Bereich platzieren, wo sich keine Saiten kreuzen. Das bedeutet, dass Du ihn maximal an der jeweils äußeren Längs- oder Quersaite anbringen kannst. In der Grafik ist das der blau markierte Bereich.
Wir empfehlen Dir aber, ihn mittig an die unterste Quersaite Deines Schlägers zu befestigen. Das ist die beste Position.
Wie bringe ich den Dämpfer an den Schläger an?
Schaue Dir im ersten Schritt das Saitenbild Deines Schlägers an. Allgemein gilt: Je offener das Saitenbild ist, desto einfacher kannst Du den Dämpfer einsetzen.
Wenn Du nun einen runden Dämpfer anbringen möchtest, steckt Du ihn mit der Einkerbung in eine der beiden mittleren Längssaiten am Schlägerherz. Danach ziehst Du die zweite Längssaite so weit in die andere Richtung, bis der Dämpfer einrastet. Abschließend schiebst Du ihn nach oben bis zur ersten Quersaite.
Bei einem länglichen Modell betrachtest Du die 10 mittleren Längssaiten Deines Schlägers. Du wirst merken, dass diese Dämpfer an ihren Enden jeweils einen Haken haben.
Du nimmst also ein Ende und hakst es an einer der äußeren Längssaiten ein. Jetzt ziehst Du den Dämpfer abwechselnd über und unter den Saiten bis zur äußersten Längssaite durch. Zuletzt befestigst Du dort den anderen Haken.
Brauche ich einen Dämpfer?
Ob ein Dämpfer sinnvoll für Dich ist, hängt von Deinen eigenen Vorlieben ab. Falls Dich der Klang der Saiten beim Spielen stört, ist er eine gute Lösung. Ansonsten bietet er Dir keine weiteren Vorteile. Am besten testest Du ihn einfach einmal aus, um zu schauen, ob Du einen brauchst.