Ana Ivanovic

Ana Ivanovic war für viele Jahre einer der Stars im Damentennis. Die ehemalige Nummer 1 gilt mit Abstand als die erfolgreichste Tennisspielerin Serbiens. Ihr Weg an die Weltspitze begann ursprünglich in Belgrad, wo die damals 4-jährige Ivanovic ein Tennismatch von Monica Seles im Fernsehen verfolgte. Fasziniert von diesem Sport, fing sie daraufhin mit dem Tennistraining an. Im Alter von 14 Jahren zog Ivanovic mit ihrer Mutter in die Schweiz, um ihre Karriere vorzubereiten.

Karriere

Als 15-jährige startete Ana Ivanovic ihre Profikarriere im Jahr 2003. Ihr Debüt gab sie beim WTA Turnier in Luxemburg, für das sie eine Wildcard erhielt. Allerdings schied sie dort bereits in der Qualifikationsrunde aus. 2004 spielte sie bei den Juniorinnen in Wimbledon mit und zog kurzerhand ins Finale ein.

Anschließend schaffte es Ivanovic in Luxemburg bis ins Viertelfinale. In dieser Saison nahm sie noch an fünf Turnieren auf ITF-Ebene teil und entschied alle für sich. Am Ende des Jahres stand die noch junge Serbin schon in den Top 100 der Weltrangliste.

Einzug in die Top 20

Im Jahr 2005 gelang Ivanovic der nächste Erfolg, als sie beim Hartplatzturnier in Canberra ihren ersten Titel auf der WTA Tour holte. Danach ging es für sie nach Miami, wo sie erstmals das Viertelfinale erreichte. Das gleiche Ergebnis erzielte Ivanovic auch bei den French Open, zur großen Überraschung des Publikums.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Ivanovic bereits mehrere Top 10 Spielerinnen aus dem Rennen geworfen. Im weiteren Verlauf schaffte sie es bei den Turnieren in Warschau, Zürich und Linz jeweils ins Halbfinale. Durch diese Leistungen rückte sie auf Position 16 im Ranking vor.

2006 hatte sich Ivanovic endgültig in den Top 20 etabliert. Zu Beginn musste sie jedoch bei den Australian Open eine Niederlage in der zweiten Runde hinnehmen. Bei den French Open schaffte es Ivanovic nicht, das Kunststück aus dem Vorjahr zu wiederholen. Sie kam dort nicht über die dritte Runde hinaus.

Dafür feierte sie aber in Wimbledon den ersten Einzug ins Achtelfinale. Kurz darauf holte sie beim Rogers Cup in Montreal sogar den Titel. Mit neuem Selbstvertrauen ging Ivanovic bei den US Open an den Start, war in der dritten Runde gegen Serena Williams allerdings chancenlos. Dennoch verbesserte sie sich auf Platz 14 der Weltrangliste.

Einzug in die Top 10

In der nächsten Saison ging es für die Serbin weiter steil bergauf. Nachdem sie bei den Australian Open die dritte Runde erreichte, zog sie beim Hallenturnier in Tokio ins Endspiel ein. Dort unterlag sie aber der Schweizerin Martina Hingis. Bei den German Open in Berlin sicherte sich Ivanovic dann den ersten Turniersieg des Jahres.

Im Anschluss kämpfte sie sich in Paris ins Endspiel der French Open, wo sie auf Justine Henin traf. In diesem Match hatte Ivanovic allerdings das Nachsehen. In Wimbledon schaffte sie es in die Runde der letzten vier, musste sich jedoch Venus Williams geschlagen geben.

Bei den US Open wurde Ivanovic in Runde drei von der gleichen Gegnerin gestoppt. Während der Hartplatzsaison gewann sie noch das Turnier in Los Angeles, was sie am Ende auf Rang 4 brachte.

Grand Slam Titel und Nr. 1 der Welt

Das Jahr 2008 sollte dann zum Höhepunkt ihrer Karriere werden. Bei den Australian Open erreichte sie direkt ihr zweites Grand Slam Finale. Hier kam es zum Duell zwischen ihr und der Russin Maria Sharapova, in dem Sharapova die bessere Spielerin war.

Daraufhin reiste Ivanovic zum Hartplatzturnier nach Indian Wells, wo sie ins zweite Endspiel der Saison einzog. In diesem Fall setzte sie sich gegen Svetlana Kuznetsova durch und feierte somit ihren nächsten Titel.

Wie schon im Vorjahr gelang Ivanovic der Einzug ins Finale der French Open. Diesmal stand sie Dinara Safina gegenüber und gewann in zwei Sätzen. Mit diesem Grand Slam Erfolg wurde für die Serbin ein Kindheitstraum wahr. Gleichzeitig wurde sie zur Nr. 1 der Weltrangliste.

In Wimbledon und beim Rogers Cup in Montreal kam allerdings das überraschende Aus in Runde drei. Bei den US Open verlor sie in der zweiten Runde gegen eine Qualifikantin. Deshalb musste sie die Führung in der Weltrangliste nach 12 Wochen wieder abgeben. Sie beendete ihre Saison auf Rang 5.

Absturz in der Weltrangliste

In der Saison 2009 konnte Ana Ivanovic nicht mehr an den Erfolgen des letzten Jahres anknüpfen. Anfangs schied sie bei den Australian Open bereits in der dritten Runde aus. Anschließend schlug ihre Titelverteidigung in Indian Wells fehl, da sie im Finale eine Niederlage hinnehmen musste.

Bei den Grand Slam Turnieren in Paris und Wimbledon kam sie nicht über das Achtelfinale hinaus. In New York und Tokio scheiterte Ivanovic sogar an ihrer Auftaktgegnerin. Den Rest der Saison musste verletzungsbedingt absagen. Aus diesem Grund rutschte sie in der Gesamtwertung auf Platz 22 ab.

Zu Beginn des Jahres 2010 ging die Talfahrt für Ivanovic weiter. Beim Hartplatzturnier in Brisbane musste sie sich im Halbfinale Justine Henin geschlagen geben. Sowohl bei den Australian Open als auch bei den French Open reichte ihre Leistung nur für die zweite Runde. Aus Sand erreichte Ivanovic in Rom immerhin das Halbfinale.

Nachdem sie in Wimbledon in der ersten Runde ausschied, stürzte sie im Ranking auf Position 65 ab. Dennoch erholte sie sich von diesem Rückschlag, als sie beim Hallenturnier in Linz triumphierte. Beim WTA Tournament of Champions auf Bali verbuchte sie den zweiten Titel der Saison. Dadurch kletterte sie auf Platz 17 zurück.

Konstant in den Top 20

In den folgenden drei Jahren blieb Ivanovics Spielniveau relativ konstant. Dabei bewegte sie sich, von der Platzierung her, hauptsächlich in den Top 20 der Weltrangliste. In diesem Zeitraum gelang ihr der einzige Turniersieg auf Bali. 2011 verteidigte die Rechtshänderin dort ihren Titel aus dem Vorjahr erfolgreich.

Bei den Grand Slam Turnieren musste sie sich größtenteils mit dem Einzug ins Achtelfinale zufrieden geben. Ihr bestes Ergebnis erzielte sie 2012 bei den US Open, als sie es ins Viertelfinale schaffte. Im gleichen Jahr zog sie in Indian Wells ins Halbfinale ein und spielte im Finale des Fed Cups für die serbische Nationalmannschaft. 2013 erreichte sie beim Sandplatzturnier in Madrid ein weiteres Halbfinale.

Rückkehr in die Top 10

Die Saison 2014 nahm die Karriere der Serbin wieder an Fahrt auf. In diesem Jahr nahm sie am Vorbereitungsturnier in Auckland teil und sicherte sich direkt den Titel. In Melbourne drang sie bis ins Viertelfinale vor, unterlag dort aber Eugenie Bouchard. Danach ging es für Ivanovic nach Monterrey, wo sie ihren nächsten Turniersieg feierte.

Weiterhin kämpfte sie sich beim Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart ins Finale, allerdings zog sie gegen Maria Sharapova den Kürzeren. Während Ivanovic in Paris und Wimbledon nicht über die dritte Runde hinaus kam, holte sie in Birmingham ihren ersten Titel auf Rasen. Es folgte eine weitere Finalteilnahme beim Hartplatzturnier in Cincinnati. Am Ende des Jahres hieß es für Ivanovic Platz 5 in der Weltrangliste.

Formkrise und Rückritt

Ab 2015 ging es für Ana Ivanovic wiederum bergab. Genauer gesagt gelang es ihr nicht mehr, ein Turnier zu gewinnen. In dieser Saison haderte ebenfalls mit den Grand Slam Turnieren. In Melbourne, Wimbledon und New York musste Ivanovic allesamt frühe Niederlagen einstecken.

Bei den French Open war für kurze Zeit ein Lichtblick zu sehen, als sie das Halbfinale erreichte. Die Hoffnung auf eine Rückkehr zur gewohnten Form legte sich jedoch schnell wieder.

Auch 2016 erholte sich Ivanovic nicht mehr von ihrer Formkrise. Unter anderem scheiterte sie in Wimbledon und bei den US Open bereits in der ersten Runde. Schließlich zog sie die Konsequenzen aus ihren Niederlagen der letzten Monate und gab am Ende des Jahres ihren Rücktritt bekannt.

Erfolge

Für Ana Ivanovic war der Titelgewinn der French Open der mit Abstand größte Triumph in ihrer Karriere. Zugleich blieb es ihr einziger Erfolg bei einem Grand Slam Turnier, was ihn so besonders macht. Daneben sicherte sich Ivanovic 15 Titel auf der WTA Tour, welche sie fast alle auf Hartplatz gewann.

Hinzu kamen fünf Turniersiege auf ITF-Ebene. In ihrer Laufbahn bestritt die Serbin insgesamt 705 Matches, von denen sie 480 für sich entschied. Dies entspricht einer Siegesquote von etwa 68 %. Ihr gesamtes Preisgeld beläuft sich auf über 15 Millionen US-Dollar.

Ausrüstung

Schläger

Ana Ivanovic war vom Spielstil her eine aggressive Grundlinienspielerin. Dabei war ihre starke Vorhand besonders auffällig. Bei ihrem kraftvolles Spiel benötigte sie einen Schläger, der ihr ein hohes Maß an Schlagkontrolle bot. In ihrer Karriere verwendete sie zunächst Schläger der Marke Wilson, stieg dann aber auf Modelle von Yonex um.

Zuletzt spielte sie mit dem Yonex Ezone Ai 98. Dieser besitzt einen kleinen Schlägerkopf und ein relativ hohes Gewicht von 326 g. Für Ivanovic war dieser Schläger also perfekt, um den Ball bestmöglich zu kontrollieren. Außerdem bot ihr der Ezone Ai 98 mit dem offenen 16 x 19 Saitenbild ein hohes Spinpotential.

Saiten

Ivanovic ließ ihre Schläger mit einer Hybridbesaitung bespannen. Generell verwendete sie für die Längsbespannung Naturdarmsaiten. Genauer gesagt waren es die Wilson Natural Gut mit der Saitendicke von 1,25 mm. Hierbei wurde die Bespannungshärte auf 24 kg eingestellt. Bei der Querbespannung kamen Polyestersaiten zum Einsatz. Ivanovic bevorzugte die Solinco Tour Bite mit einer Bespannungshärte von 23 kg.

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