Angelique Kerber

Steckbrief

  • Nationalität: Deutschland
  • Geburtsdatum: 18.01.1988
  • Geburtsort: Bremen
  • Körpergröße: 1,73
  • Körpergewicht: 68 kg
  • Schlaghand: Linkshänderin
  • Profi seit: 2003
  • Einzeltitel: 21
  • Grand Slam Titel (Einzel): 3
  • Preisgeld: 30 Millionen $

Kindheit und Jugend

Angelique Kerber wurde am 18. Januar 1988 als Tochter von Slawomir und Beata Kerber in Bremen geboren. Zusammen mit ihrer Schwester Jessica wuchs Angelique, auch „Angie“ genannt, in der Hafenstadt Kiel auf. Bereits im Alter von drei Jahren begann Kerber, erste Erfahrungen mit dem Tennissport zu machen. Nach dem Abschluss der Realschule beschoss Kerber, ihre Karriere als Profispielerin zu starten.

Karriere

2003-2006

Im Jahr 2003 gab Kerber ihr Debut auf der „ITF Women’s World Tour“ beim Turnier in Berlin. Durch eine Wildcard erhielt sie die Möglichkeit, an der Qualifikation teilzunehmen. Dabei gelang es ihr, das erste Match zu gewinnen, allerdings scheiterte sie in der zweiten Runde.

Ein Jahr später schaffte Kerber es ins Hauptfeld der Australian Open bei den Juniorinnen, wo sie bis ins Viertelfinale kam. Danach ging sie beim Hallenturnier in Oppeln, Polen an den Start, bei dem sie sich ihren ersten Titel sicherte.

Das Jahr 2005 verlief für Kerber eher enttäuschend. Genauer genommen nahm sie an mehreren Qualifikationen teil, kam aber nie ins Hauptfeld. Dies änderte sich erst im Jahr 2006. Hier konnte Kerber drei Turniere in Großbritannien und Kanada gewinnen. Dadurch kletterte sie in der Weltrangliste auf Platz 214.

2007

Im Jahr 2007 startete Kerber dann zum ersten Mal im Hauptfeld der French Open, musste jedoch in der ersten Runde eine Niederlage hinnehmen. Anschließend ging es für sie zum Rasenturnier nach Birmingham, wo sie das Achtelfinale erreichte. Kurze Zeit später kam sie bei den Ordina Open in s’Hertogenbosch sogar ins Viertelfinale.

Für die Grand Slam Turniere in Wimbledon und New York konnte sich Kerber ebenfalls qualifizieren, kam aber nicht über die erste Runde hinaus. Nebenbei spielte sie auch noch bei kleineren ITF-Turnieren mit und konnte insgesamt vier Titel holen. Am Ende der Saison zählte Kerber zu den 100 besten Spielerinnen der Welt. Sie belegte Platz 84 in der Rangliste.

2008

2008 schaffte Kerber es schließlich ins Hauptfeld der Damen bei den Australian Open, wo sie sich in der zweiten Runde geschlagen geben musste. Daraufhin erreichte sie beim Masters Turnier in Indian Wells die dritte und in Miami die zweite Runde.

Auf Sand spielte die Kielerin bei den German Open in Berlin und den French Open in Paris mit, allerdings unterlag sie jeweils in der ersten Runde. Bei den Rasenturnieren in Birmingham und s’Hertogenbosch scheiterte sie dann in der zweiten Runde und in Wimbledon direkt in der ersten Runde.

Immerhin sicherte sich Kerber an Saisonende zwei Titel bei den ITF-Turnieren in Spanien und Frankreich. Trotzdem fiel sie zeitweise aus den Top 100.

2009

In diesem Jahr hatte Kerber eine schwierige Phase in ihrer noch jungen Karriere. Insgesamt konnte Kerber nur wenige Matches gewinnen. Zwar qualifizierte sie sich für die Australian Open, musste aber eine Niederlage gegen die US-Amerikanerin Venus Williams in Kauf nehmen. Bei den US Open erreichte sie diesmal die zweite Runde. Den einzeigen Titel in dieser Saison holte sie beim ITF-Turnier in Pozablanco, Spanien.

2010

2010 wendete sich das Blatt wieder zu Gunsten von Angelique Kerber, als sie bei den Australian Open bis in die dritte Runde vordrang. Im Anschluss zog sie in ihr erstes Finale beim WTA Turnier in Bogota, Kolumbien ein. Hinzu kam eine Halbfinalteilnahme beim Hallenturnier in Luxemburg.

In Paris gewann Kerber ihr Erstrundenmatch, musste sich jedoch in der zweiten Runde geschlagen geben. Wie auch im Vorjahr trat Kerber bei den Turnieren in Birmingham und s’Hertogenbosch an. Im ersten Fall erreichte sie die dritte Runde, beim zweiten Turnier scheiterte sie in der ersten Runde.

Dann ging es für die Deutsche nach Wimbledon, wo sie es in die dritte Runde schaffte. Dagegen musste sie bei den US Open in New York eine Niederlage in der ersten Runde hinnehmen. Dennoch rückte sie am Jahresende auf Position 47 der Weltrangliste vor.

2011

Von nun an ging es für Kerber steil nach oben. Auch wenn sie bei den ersten drei Grand Slam Turnieren des Jahres jeweils in der ersten Runde ausschied, sorgte sie in New York für eine große Überraschung, als sie plötzlich im Halbfinale stand. Hier traf Kerber auf die Australierin Sam Stosur, mit dem besseren Ende für Stosur.

Kurz darauf erreichte sie beim WTA Turnier in Osaka ihr nächstes Halbfinale, wo allerdings ihre Gegnerin Marion Bartoli die stärkere Spielerin war. Durch diese Leistungen verbesserte sich Kerber auf Platz 32 in der Rangliste.

2012

Im Jahr 2012 konnte Kerber ihre Leistung noch weiter steigern. Bereits im Januar schaffte sie es, bei den WTA-Turnieren in Auckland und Howard ins Halbfinale. Bei den Australian Open in Melbourne ging es für sie, wie im Jahr 2010, in die dritte Runde.

Daraufhin gelang Kerber die große Sensation, als sie beim Hartplatzturnier in Paris Marion Bartoli schlug und somit ihren ersten Titel auf der WTA Tour holte. Während sie sich beim Masters Turnier in Indian Wells ins Halbfinale spielte, kam sie im Miami nicht über die erste Runde hinaus.

In Kopenhagen sicherte sich Kerber dann ihren zweiten Turniersieg der Saison, indem sie die Lokalmatadorin Caroline Wozniacki bezwang. Zusätzlich erreichte die Kielerin beim Masters Turnier in Rom das Halbfinale, wodurch sie erstmals in die Top 10 der Weltrangliste aufstieg.

In Folge zog die Kielerin beim Turnier im britischen Eastbourne ins Finale und in Wimbledon ins Halbfinale ein. Kurze Zeit später nahm sie auf dem gleichen Rasen an den Olympischen Sommerspielen teil und kam ins Viertelfinale.

Zu Beginn der Hartplatzsaison schaffte es Kerber in Cincinnati ins Finale, musste sich aber ihrer Kontrahentin Li Na geschlagen geben. Bei den US Open scheiterte hingegen im Achtelfinale.

Trotz dieser Niederlage qualifizierte sich Kerber für WTA Tour Championships in Istanbul. Dort schied sie jedoch in der Gruppenphase aus. Am Ende der Saison erreichte Kerber mit Rang 5 ihre damals beste Platzierung.

2013

Die Saison begann für Kerber mit einer Teilnahme am Hartplatzturnieren in Brisbane und Sydney. Während sie es in Brisbane ins Viertelfinale schaffte, kam sie in Sydney ins Halbfinale. Bei den darauffolgenden Australian Open zog die Kielerin zum ersten Mal ins Achtelfinale ein.

Wie im vergangenen Jahr, erreichte Kerber das Halbfinale der BNP Paribas Open in Indian Wells. In Miami musste sie sich in der dritten Runde geschlagen geben. Anschließend ging es für sie zum Hartplatzturnier nach Monterrey, Mexiko, wo sie sich ins Finale spielte.

Bei den Sandplatzturnieren in Stuttgart und in Madrid schaffte es Kerber ins Halbfinale bzw. Viertelfinale. In Paris reichte ihre Leistung für das Achtelfinale.

In der Rasensaison musste Kerber allerdings frühe Niederlagen einstecken. Genauer gesagt schied sie sowohl in Eastbourne als auch in Wimbledon bereits in der zweiten Runde aus. Bei den US Open kam dann das erneute Aus im Achtelfinale

Kerber erholte sich aber von diesen Niederlagen und schaffte es beim Turnier in Tokio bis ins Finale. Dort war nur Petra Kvitova die stärkere Spielerin. Nach ihrem Viertelfinaleinzug in Peking bestritt die Deutsche in Linz ihr nächstes Finale, bei dem sie schließlich als Siegerin vom Platz ging.

Damit sicherte sich Kerber die zweite Teilnahme an den WTA Championships. Hier scheiterte sie zum wiederholten Mal in der Vorrunde. Dadurch fiel sie auf Position 9 der Weltrangliste zurück.

2014

In diesem Jahr trat Kerber ebenfalls bei den Turnieren in Brisbane und Sydney an. In Brisbane schied Kerber in der Runde der letzten acht aus. Dafür schaffte sie es in Sydney ins Finale, verlor dort aber gegen die Bulgarin Zwetana Pironkowa. Bei den Australian Open musste sich die Kielerin erneut mit dem Einzug ins Achtelfinale zufrieden geben.

Danach startete Kerber beim Hartplatzturnier in Paris und erreichte das Viertelfinale. Bei den Qatar Open in Doha stand sie in einem weiteren Finale, konnte den Titel aber nicht für sich entscheiden. Während Kerber bei den French Open im Achtelfinale scheitete, gelang ihr in Wimbledon der Einzug ins Viertelfinale.

In Stanford folgte die nächste Finalteilnahme Kerbers, bei der ihr der erste Titelgewinn immer noch verwehrt blieb. In New York musste sie dann bei den US Open eine überraschende Niederlage in der dritten Rund hinnehmen.

Später schaffte es Kerber beim Turnier in Tokio ins Halbfinale und in Wuhan ins Viertelfinale. Insgesamt reichte ihre Leistung aber nicht aus, um sich für das abschließende Saisonfinale zu qualifizieren. Damit rutschte sie im Ranking auf den 10 Platz nach unten.

2015

Das Jahr 2015 verlief für Kerber eher wechselhaft. Zunächst spielte sie sich bei den üblichen Turnieren in Brisbane ins Viertelfinale und in Sydney ins Halbfinale. Im Melbourne scheiterte sie dagegen überraschend in der ersten Runde.

Ab diesem Zeitpunkt rutschte die Kielerin in eine echte Formkrise. Unter anderem musste sie bei den Turnieren in Dubai, Doha, Indian Wells und Miami frühe Niederlagen hinnehmen. Zwischenzeitlich fiel sie daher aus den Top 10.

Allerdings kam sie in der Sandplatzsaison wieder zu gewohnter Stärke zurück, als beim Turnier in Charleston triumphierte. Für Kerber kamen drei weitere Turniersiege in Stuttgart, Birmingham und Stanford hinzu. Bei den restlichen drei Grand Slam Turnieren schied Kerber hingegen in der dritten Runde aus.

Trotz des Fehlstarts konnte Kerber mit den vier Titelgewinnen ihren Rankingverlust wettmachen. Am Ende der Saison befand sie sich wieder auf Platz 10 der Weltrangliste.

2016

Das Jahr 2016 markierte den Höhepunkt von Kerbers Karriere. Ihr gelang bereits beim ersten Turnier der Saison in Brisbane der Schritt ins Finale. Jedoch musste sie sich dort Victoria Azarenka geschlagen geben.

Im Anschluss startete Kerber bei den Australian Open in Melbourne. Nach einigen hart umkämpften Partien sicherte sich Kerber schließlich den ersten Grand Slam Titel ihrer Karriere. Durch diesen großen Erfolg wurde sie nun zur Weltranglistenzweiten.

Beim Masters in Indian Wells verlor Kerber ihr Zweitrundenmatch, dafür gelang sie in Miami aber ins Halbfinale. Das gleiche Ergebnis erzielte sie auch beim Turnier in Charleston. Darüber hinaus schaffte es Kerber, ihren Titel beim Turnier in Stuttgart erfolgreich zu verteidigen. Allerdings schied sie bei den French Open direkt in der ersten Runde aus.

Im weiteren Verlauf erreichte sie beim Rasenturnier in Birmingham das Viertelfinale und in Wimbledon sogar das Endspiel. Es kam zum Duell zwischen ihr und Serena Williams, das Williams für sich entschied. Hiernach holte Kerber den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro mit ihrer Finalteilnahme die Silbermedaille.

Im September erreichte Kerber dann den nächsten Meilenstein, als sie bei den US Open in New York triumphierte. Auf diese Weise krönte sie sich selber zur Nr. 1 der Welt. Mit der Finalteilnahme bei den WTA Championships rundete sie ihre Saison ab.

2017

Im Jahr 2017 verzeichnete Kerber in ihrer Saison dagegen einen kompletten Leistungseinbruch. Zu Beginn erlebte sie einen Fehlstart, da sie sowohl bei den Turnieren in Brisbane als auch in Sydney früh ausschied. In Melbourne setzte sich dieser Negativtrend für die Kielerin fort, als für sie im Achtelfinale das Aus kam.

Während Kerber beim Turnier in Doha ebenfalls im Achtelfinale landete, schaffte sie es in Dubai immerhin ins Halbfinale. Beim Masters Turnier in Indian Wells musste sie sich mit dem Einzug ins Achtelfinale zufriedengeben. In Miami gelang Kerber dann ins Viertelfinale und in Monterrey ins Endspiel.

Auf Sand folgten für die Kielerin jedoch die nächsten frühen Niederlagen beim Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart und bei den French Open. Die Rasensaison verlief für Kerber nicht wesentlich besser. In Eastbourne erreichte sie zwar das Viertelfinale, unterlag aber im Achtelfinale von Wimbledon der Spanierin Garbine Muguruza.

Hinzu kamen Auftaktniederlagen bei den Hartplatzturnieren in Toronto, Cincinnati und New York. Das Endresultat des Jahres: Kerber verlor nicht nur ihre Position an der Weltspitze, sondern stürzte förmlich auf Platz 21 im Ranking ab.

2018

Das folgende Jahr sollte für Kerber besser werden. Anfang Januar startete sie an der Seite von Alexander Zverev beim Hopman Cup. Zusammen erreichten sie das Finale, mussten dort aber eine Niederlage gegen Roger Federer und Belinda Bencic hinnehmen.

Danach kämpfte sich Kerber beim Turnier in Sydney ins Finale, wo sie die Favoritin Ashleigh Barty schlug und somit den ersten Titel der Saison einfuhr. Bei den Australian Open gelang es Kerber nicht, ihren Titel zu verteidigen. Trotzdem schaffte sie es in die Runde der letzten vier. Beim Hartplatzturnier in Dubai zog sie ebenfalls ins Halbfinale ein. Zudem drang Kerber in Indian Wells und Miami Kerber bis ins Viertelfinale vor.

Verletzungsbedingt sah sich Kerber gezwungen, die den Großteil der Sandplatzsaison ausfallen zu lassen. Aus diesem Grund spielte sie nur bei den French Open mit, wo sie mit einer starken Leistung das Viertelfinale erreichte.

Auf Rasen erreichte Kerber zunächst in Eastbourne den Einzug ins Halbfinale. Kurze Zeit später triumphierte sie beim Traditionsturnier in Wimbledon. Damit feierte sie ihren dritten Grand Slam Erfolg in ihrer Karriere.

Als die Saison auf Hartplatz überging, scheiterte Kerber bei den Turnieren in Toronto und Cincinnati relativ früh. Auch bei den US Open kam sie nicht über die dritte Runde hinaus. Dank ihres Wimbledon Titels kam sie am Ende der Saison dennoch auf Platz 2 zurück.

2019

2019 musste Kerber wieder viele Rückschläge hinnehmen. Genauso wie im Vorjahr ging es für sie gemeinsam mit Alexander Zverev nach Perth zu Hopman Cup. Im Finale trafen sie erneut auf das Schweizer Duo bestehend aus Federer und Bencic, mit dem besseren Ausgang für die Schweizer.

Bei den Australian Open startete Kerber als Titelverteidigerin ins Turnier, unterlag dort aber bereits im Achtelfinale. In Quatar erreichte sie das Halbfinale, und Dubai hingegen nur die dritte Runde.

Beim Masters Turnier in Indian Wells zog Kerber ins Endspiel ein, hatte allerdings gegen die Kanadierin Bianca Andreescu das Nachsehen. In Miami verlor sie in der dritten Runde gegen die gleiche Kontrahentin.

Auf Sand schaffte es Kerber in Stuttgart bis ins Achtelfinale, jedoch kam sie bei den French Open nicht über die erste Runde hinaus. Beim Rasenturnier in Mallorca erreichte sie ihr nächstes Halbfinale und in Eastbourne das Finale.

In Wimbledon schlug Kerbers Titelverteidigung fehl, da sie bereits in der zweiten Runde ausschied. Beim vierten Grand Slam des Jahres, den US Open, musste sie sich in Runde eins gegen die Französin Kristina Mladenovic geschlagen geben. Letztlich beendete Kerber ihre Saison auf Rang 20.

2020

Anfang 2020 nahm Kerber am Turnier in Brisbane teil, scheiterte dort aber schon in der ersten Runde. Auch die Australian Open verliefen aus ihrer Sicht enttäuschend. Dort musste sie sich im Achtelfinale geschlagen geben.

Privatleben

Für ihre Errungenschaften in den Jahren 2016 und 2018 erhielt Kerber mehrere Auszeichnungen. Beispielsweise wurde sie zweimal zur Sportlerin des Jahres gekürt und mit dem Silbernen Lorbeerblatt geehrt. Neben ihrer Karriere auf dem Tennisplatz ist sie ebenfalls als UNICEF-Botschafterin tätig.

Kerbers Familie stammt zum Großteil aus Polen. Deshalb wohnt sie aktuell in Puszczykowo, einer Kleinstadt nahe Posen. Dort besitzt ihr Großvater auch eine Tennishalle, in der sie regelmäßig ihr Training absolviert.

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