Julia Görges

Julia Görges ist hierzulande wohl eine der bekanntesten und erfolgreichsten Tennisspielerinnen. Geboren am 2. November 1988 im nordischen Bad Oldesloe packte sie schon früh das Tennisfieber. Görges, die von allen „Jule“ genannt wird, machte bereits im Alter von fünf Jahren die ersten Erfahrungen mit dem Tennissport.

Beim THC Ahrensburg sorgte sie als 14-jährige Jugendmeisterin das erste Mal für Aufmerksamkeit. Drei Jahre später gelang ihr dann der Gewinn der Landesmeisterschaft. Mit dem Abschluss der mittleren Reife begab sich Görges schließlich auf die große Reise als Tennisprofi.

Karriere

Zu Beginn ihrer Karriere nahm Görges hauptsächlich an Wettbewerben auf der ITF-Ebene an. Während sie 2005 bei fast allen Turnieren Auftaktniederlagen hinnehmen musste, verzeichnete sie im Jahr 2006 die ersten Erfolge. Unter anderem holte sie beim Turnier in Wahlstedt ihren ersten Titel. Kurze zeit später kam ein weiterer Triumph in Bielefeld hinzu.

2007 gab Görges ihr Debüt auf der internationalen WTA Tour, als sie sich für das Hartplatzturnier in Doha qualifizierte. Dort drang sie bis ins Achtelfinale vor, bevor sie sich geschlagen geben musste.

Im weiteren Verlauf der Saison zog sie beim Turnier in Stockholm sogar ins Halbfinale ein. Anschließend ging es für Julia Görges zu den US Open, wo sie ihr erstes Grand Slam Turnier spielte. In diesem Fall hatte sie in der Auftaktrunde gegen die topgesetzte Belgierin Justine Henin keine Chance. Görges beendete ihre Saison als deutsche Vizemeisterin.

Görges erstmalig in den Top 100

Im Jahr 2008 nahm Görges Karriere Fahrt auf. Sie bestritt ihr erstes Match für die deutsche Nationalmannschaft beim Fed Cup und zählte Mitte des Jahres zu den 100 besten Spielerinnen auf der Tour. In Wimbledon fuhr sie ihren ersten Sieg bei einem Grand Slam Turnier ein, schied dann aber in der zweiten Runde aus.

Im Folgejahr musste Görges frühe Niederlagen bei den Grand Slam Turnieren hinnehmen. Sowohl in Melbourne, Wimbledon als auch New York kam sie nicht über die erste Runde hinaus. Immerhin holte sie im französischen Biarritz ihren ersten ITF-Titel der Saison.

Im Vergleich dazu lief es für Görges im Doppel besser. An der Seite von Vladimira Uhlirova triumphierte sie bei den Slovenia Open und sicherte sich damit ihren ersten Titel auf der WTA Tour.

Der erste Titelgewinn für Görges

In der Saison 2010 steigerte Görges ihr Spielniveau weiterhin, sodass sie bei den meisten Turnieren mindestens in die zweite Runde kam. Beispielsweise erreichte sie beim Sandplatzturnier in Palermo die Runde der letzten vier. Im österreichischen Bad Gastein verbuchte Görges dann ihren ersten WTA-Titelgewinn im Einzel. Dabei bezwang sie im Finale die Schweizerin Timea Bacsinszky.

Darüber hinaus gelang ihr in Biarritz die Titelverteidigung. Zusätzlich war sie bei den Hartplatzturnieren in Kopenhagen und Seoul im Doppel erfolgreich. Dadurch rückte sie in die Top 50 der Weltrangliste vor.

Die nächste Saison wurde für die Deutsche noch besser. Bei den Australian Open schaffte sie es diesmal in die dritte Runde, wo sie in einem knappen Match gegen Maria Sharapova verlor. Auf Sand gelang ihr danach der bisher größte Erfolg in ihrer Karriere, als sie beim Porsche Grand Prix in Stuttgart den Titel holte. Auf dem Weg dorthin besiegte sie mehrere Top 10 Spielerinnen und im Finale sogar die Weltranglistenerste Caroline Wozniacki.

Die Siegesserie setzte sich für Julia Görges auch im Jahr 2012 fort. In Melbourne erreichte sie bei den Australian Open erstmals das Achtelfinale. Beim darauffolgenden Turnier in Dubai zog sie ins Endspiel ein, wo sie auf Agnieszka Radwanska traf. In diesem Fall war Radwanska aber die stärkere Spielerin.

Görges spielte auch bei den Grand Slam Turnieren in Paris und Wimbledon mit und schaffte es jeweils in die dritte Runde. In Bad Gastein schlug ihre Titelverteidigung zwar fehl, allerdings gewann sie das Turnier in der Doppelkonkurrenz. Hinzu kamen zwei Finalteilnahmen in Auckland und Stuttgart. Zwischenzeitlich kletterte sie in dieser Saison auf Platz 15 der Rangliste.

Görges in der Formkrise

Die Saison 2013 verlief für Görges zunächst ganz normal. Genauer gesagt freute sie sich erneut über den Einzug ins Achtelfinale der Australian Open. Doch dann geriet sie plötzlich in eine Formkrise. Überraschenderweise schied sie bei den nächsten Turnieren in Dubai und Miami relativ früh aus.

Auch bei ihrem Lieblingsturnier, dem Porsche Grand Prix in Stuttgart, scheiterte sie bereits in der zweiten Runde. Insgesamt blieb der Deutschen in diesem Jahr ein Titel verwehrt. Ihr bestes Ergebnis war lediglich eine Finalteilnahme im Doppelwettbewerb. Aus diesem Grund stürzte Görges förmlich auf Position 73 ab.

2014 ging die Talfahrt für Julia Görges weiter. Anfangs kam sie bei den Australian Open nicht über die zweite Runde hinaus. Zeitweise fiel sie durch das frühe Ausscheiden sogar aus den Top 100. Immerhin erreichte sie bei den Pattaya Open in Thailand das Halbfinale, sodass sie den Rankingverlust wieder wettmachen konnte.

Trotzdem musste Julia Görges weitere frühe Niederlagen in Indian Wells, Miami und Stuttgart einstecken. Während sie bei den French Open in der zweiten Runde verlor, scheiterte sie in Wimbledon und bei den US Open bereits an ihrem Auftaktmatch. Gegen Ende der Saison erreichte sie in Quebec noch das Halbfinale.

Görges Comeback in die Top 50

Im Folgejahr kam Görges langsam wieder zu ihrer alten Form zurück. Beim Vorbereitungsturnier im australischen Auckland schaffte sie es bis ins Viertelfinale. Im Anschluss zog sie erneut ins Achtelfinale der Australian Open ein.

Das Gleiche gelang der Deutschen ein paar Monate später bei den French Open. Im Gegensatz dazu kam sie in Wimbledon und New York nicht über die erste Runde hinaus. Dennoch verbesserte sie sich auf Rang 50.

Mit einem neuen Trainer an ihrer Seite zog Görges 2016 in Auckland zum ersten Mal ins Endspiel ein. Dort traf sie auf die US-Amerikanerin Sloane Stephens, mit dem besseren Ende für Stephens.

In Melbourne hatte Görges im Einzel mit einer Niederlage in der zweiten Runde zu kämpfen. Dafür gelang ihr aber im Doppel der Schritt bis ins Halbfinale. Zusammen mit ihrer Doppelpartnerin Karolina Pliskova trat sie ebenfalls in Indian Wells an, wo beide das Finale erreichten.

Im weiteren Verlauf gelang Görges bei den Turnieren in Nürnberg, Bastad und Moskau jeweils der Einzug ins Halbfinale. Durch ihre starke Performance im Doppel qualifizierten sich Görges und Pliskova für die abschließenden WTA Finals. Sie scheiterten jedoch in der Gruppenphase.

Görges in den Top 20

Das Jahr 2017 begann für Görges wieder in Auckland, wo sie es in die Runde der letzten vier schaffte. Dagegen waren die Australian Open für sie eine echte Enttäuschung, da sie schon in der zweiten Runde ausschied. In Paris und Wimbledon lief es für Görges etwas schlechter. In beiden Fällen war für sie nach der ersten Runde Schluss.

Dennoch konnte sie bei den Mallorca Open eine Finalteilnahme verbuchen. Weiterhin zog die Rechtshänderin bei den US Open zum ersten Mal in Achtelfinale ein.

Nach einer langen Zeit ohne Titelgewinn triumphierte Görges schließlich beim Hartplatzturnier in Moskau. Durch diesen Sieg machte sie ihre Teilnahme an der WTA Elite Trophy perfekt. Hier gelang ihr der zweite Titelgewinn, wodurch sie auf Platz 14 der Rangliste aufstieg.

Größter Erfolg in Görges Karriere

Die Saison 2018 sollte für Görges zum Höhepunkt ihrer Karriere werden. Im Januar sicherte sie sich bereits in Auckland ihren ersten Titel, als sie im Endspiel Caroline Wozniacki bezwang. Zusätzlich erreichte sie beim Hallenturnier in St. Petersburg das Halbfinale. Damit zog die Deutsche zum ersten Mal in die Top 10 der Weltrangliste ein.

Im Wimbledon sorgte Görges dann für die große Sensation, als sie sich bis ins Halbfinale kämpfte. Allerdings hatte sie dort gegen Serena Williams das Nachsehen. Nachdem sie in New Haven bis ins Halbfinale kam, rundete sie ihre Saison mit dem Triumph bei den Luxemburg Open ab.

Im Folgejahr schaffte es die Deutsche, ihren Titel in Auckland erfolgreich zu verteidigen. Trotzdem gelang es ihr nicht, dieses Spielniveau zu halten, da sie sowohl bei den Australian Open als auch bei den French Open in der ersten Runde scheiterte. Daraufhin folgten mehrere Trainerwechsel in ihrem Team.

In Wimbledon kam es in der dritten Runde zu einer Neuauflage des Duells zwischen Julia Görges und Serena Williams. Dabei entschied Williams die Partie erneut für sich. Bei den US Open konnte sich Görges zumindest über den Einzug ins Achtelfinale freuen. Insgesamt fiel Görges auf Platz 28 im Ranking zurück.

Erfolge

Wie oben kurz erwähnt, zählt Julia Görges zu einer der erfolgreichsten Tennisprofis Deutschlands. Im Einzel konnte sie im Summe 17 Titel einfahren, wovon sie sechs auf der ITF-Ebene und sieben auf der WTA Tour gewann. Außerdem stehen 11 Doppeltitel auf ihrem Konto. Mit über 1200 bestrittenen Matches ist Görges eine der erfahrenen Spielerinnen auf der WTA Tour.

Ihr mit Abstand größter Erfolg war der Einzug in das Halbfinale vom Wimbledon, was ihr später auch die höchste Platzierung in der Rangliste bescherte. Im August 2018 wurde Görges zur Nr. 9 der Welt. Insgesamt konnte sie bis heute ein Preisgeld in Höhe von knapp 10 Millionen US-Dollar einsammeln.

Ausrüstung

Schläger

Im Allgemeinen könnte man Julia Görges als offensive Grundlinienspielerin bezeichnen. Sie setzt gerne ihre kraftvolle Vorhand ein, um die Gegnerin unter Druck zu setzten. Des Weiteren besitzt sie einen der schnellsten Aufschläge auf der Tour.

Für ihren Spielstil wählte Görges einen Tennisschläger, der ihr die maximale Power verleiht. Der Babolat Pure Drive ermöglicht ihr besonders druckvolle Schläge von der Grundlinie aus. Zudem bekommt sie durch das offene 16 x 19 Saitenbild genügend Spin in ihre Bälle.

Saiten

Grundsätzlich spielt Görges mit einer Hybridbesaitung bestehend aus Naturdarm und Polyestersaiten. Wie auch beim Schläger stellt ihr Babolat die entsprechenden Tennissaiten zur Verfügung. Während für die Längsbespannung die Babolat RPM Blast verwendet wird, kommt bei der Querbespannung die Babolat VS Saite zum Einsatz.

Ihren Schläger lässt sie dann mit einer Bespannungshärte von etwa 23 kg besaiten. Damit ist die Bespannung etwas weicher als der Durchschnitt, was die Ballbeschleunigung für Görges zusätzlich erhöht.

Schuhe

Wenn es um die optimalen Tennisschuhe geht, greift Julia Görges zu den Asics Solution Speed FF. Sie eignen sich besonders für schnelle und ruckartige Bewegungen. Mit der speziellen „Flyte Foam“ Technologie hat Asics die Dämpfung in der Mittelsohle deutlich verbessert.

Die Schuhe sind nun haltbarer und besitzen ein geringeres Gewicht, sodass sich Görges leichter auf dem Platz bewegen kann. Gleichzeitig sorgen die Solution Speed FF für die notwendige Stabilität der Füße bei teilweise extremen Belastungen. Neben den Schuhen bezieht Julia Görges ihre Bekleidung ebenfalls von Asics.

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