Wie wird man Tennistrainer?
Das Schönste ist doch, wenn man seine Leidenschaft zum Beruf macht. Und genau das gilt auch für Tennisspieler. Wenn Tennis für Dich mehr als nur Sport ist, dann kannst Du Dir als Tennistrainer eine berufliche Zukunft aufbauen. Dabei ist es egal, ob Du an eine hauptberufliche Tätigkeit denkst oder Dir ein zweites Standbein aufbauen möchtest, es ist eine hervorragende Möglichkeit, um Deine Erfahrung mit anderen Tennisspielern zu teilen.
Wie in nahezu jeder Branche, gibt es für Tennistrainer ein spezielles Ausbildungssystem. Dieses besteht aus verschiedenen Lehrgängen, bei denen Du am Ende eine Trainerlizenz erwirbst. Deine Qualifikation als Tennistrainer hängt dann maßgeblich von der Art der Lizenz ab. Welche Lizenzen es gibt und wie der Weg zum Tennistrainer genau abläuft, erklären wir Dir jetzt.
Welche Voraussetzungen gibt es?
In erster Linie solltest Du natürlich Spaß am Spiel haben und die Grundtechniken im Tennis einwandfrei beherrschen. Du musst kein Profispieler sein, um Tennistrainer zu werden, sondern vielmehr die Basiskonzepte verstehen. Das tiefere Wissen bekommst Du später in den jeweiligen Übungen.
Außerdem solltest Du als Trainer Freude am Umgang mit Menschen haben, da Du den Großteil der Zeit mit Deinen Schülern auf dem Tennisplatz verbringen wirst. Eine gewisse Sozialkompetenz ist wichtig, damit Du auf die Fragen und Probleme Deiner Schüler eingehen kannst. Im Training solltest Du die Wissensinhalte dann anschaulich erklären können.
Eine weitere Voraussetzung ist eine Mitgliedschaft in einem Tennisverein.
Trainerlizenz erwerben
Im Allgemeinen ist der Deutsche Tennis Bund (DTB) für das Ausbildungsprogramm eines Tennistrainers zuständig. Er legt die Lerninhalte fest und entscheidet über die Organisation der Ausbildung. Dabei arbeitet der DTB in den meisten Fällen mit den zuständigen Landesverbänden zusammen.
Insgesamt ist das Ausbildungssystem in mehrere Lizenzstufen unterteilt. Anfangs startest Du an der untersten Stufe und arbeitest Dich Schritt für Schritt hoch. Einige Lizenzstufen sind nochmal in zwei Bereiche eingeteilt, den Breitensport und den Leistungssport. Während Du im Breitensport hauptsächlich mit Freizeitspielern zusammenarbeitest, trainierst Du im Leistungssport die fortgeschrittenen Tennisspieler.
Generell setzen sich alle Lehrgänge aus Modulen verschiedener Themenbereiche zusammen. Nachdem Du alle Übungen absolviert hast, musst Du eine Abschlussprüfung bestehen, um schließlich die Lizenz zu erhalten. Beachte hierbei, dass die Lizenz nur für einen begrenzten Zeitraum gültig ist und Du sie später durch Fortbildungen wieder auffrischen musst.
Tennisassistent
Der Tennisassistent wird auch als Vorstufenqualifikation bezeichnet und von den jeweiligen Landesverbänden organisiert. Er richtet sich vor allem an Schüler, die sich ehrenamtlich in ihrem Tennisverein engagieren möchten. Beispielsweise hilft ein Tennisassistent Veranstaltungen zu organisieren oder neue Mitglieder zu gewinnen.
In dieser Ausbildung liegt das Mindestalter bei 16 Jahren. Für die Lerneinheiten ist eine Dauer von höchstens einem Jahr angesetzt. Die Besonderheit ist hier, dass der Schüler anstatt einer Lizenz eine Teilnahmebescheinigung erhält. Daher ist der Tennisassistent keine Zulassungsvoraussetzung für die Teilnahme bei der folgenden Lizenz.
C-Trainer-Lizenz
Grundsätzlich kannst Du Dich beim C-Trainer zwischen der Lizenz für den Breiten- und den Leistungssport entscheiden. Falls Du bereits den Schein für den Tennisassistenten gemacht hast, werden Dir die bisherigen Übungseinheiten angerechnet. Für die Durchführung der C-Trainer-Lizenz ist ebenfalls der Verband verantwortlich.
In der Regel dauert die Ausbildung für den C-Trainer zwei Jahre. Unter anderem umfassen die Lerninhalte das Koordinations- und Taktiktraining sowie ein Vereinspraktikum. Zu Beginn der Ausbildung musst Du mindestens 16 Jahre alt sein, wobei Dir die Lizenz erst ab dem 18. Lebensjahr erteilt wird. Nach der Abschlussprüfung ist die Lizenz vier Jahre lang gültig, bevor Du sie erneuern musst.
B-Trainer-Lizenz
Genauso wie beim C-Trainer ist die B-Trainer-Lizenz in die Kategorien Breiten- und Leistungssport aufgeteilt. Der Ansprechpartner ist auch hier der entsprechende Landesverband. Prinzipiell ist für die Teilnahme am Lehrgang des B-Trainers eine C-Trainer-Lizenz in der gleichen Kategorie erforderlich.
Wenn Du also die B-Trainer-Lizenz für den Breitensport erwerben möchtest, benötigst Du die C-Trainer-Lizenz im Bereich Breitensport. Das Gleiche gilt für den Leistungssport. Des Weiteren musst Du nach dem Abschluss des C-Trainers eine mindestens zweijährige Tätigkeit im Verein nachweisen können.
Für den B-Trainer im Breitensport beträgt das Mindestalter 16 Jahre mit der Lizenzvergabe ab frühestens 18 Jahren. Dagegen musst Du im Bereich Leistungssport mindestens 20 Jahre als sein. In der Ausbildung behandelst Du Themen, wie z. B. die Mannschaftsbetreuung und das Vereinsmarketing. Natürlich darf ein Praxismodul nicht fehlen.
Im Normalfall schließt Du die Ausbildung innerhalb von zwei Jahren ab. Die Lizenz hat dann eine Gültigkeit von drei Jahren.
A-Trainer-Lizenz
Die Ausbildung für die A-Trainer-Lizenz ist ausschließlich im Leistungssport durchführbar und noch anspruchsvoller als die vorherigen Lehrgänge. Im Gegensatz zu den anderen Lizenzstufen, führt alleine der DTB die Ausbildung durch.
Zunächst brauchst Du für diese Ausbildung die B-Lizenz im Bereich Leistungssport. Wenn Du planst, Tennistrainer mit der A-Lizenz zu werden, dann solltest Du Dich möglichst von Anfang an auf den Leistungssport spezialisieren.
Darüber hinaus musst Du mindestens 22 Jahre alt sein und zwei Jahre als B-Trainer gearbeitet haben. In der Ausbildung erwarten Dich neben praktischen Übungseinheiten umfangreiche Trainingsmethoden im Hochleistungsbereich.
Insgesamt beträgt die Ausbildungsdauer für die A-Lizenz ein Jahr. Daraufhin ist die Lizenz auf zwei Jahre befristet.
Diplom-Trainer
Der Diplom-Trainer stellt die höchste Lizenzstufe für Tennistrainer dar. Diese Ausbildung wird vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) gefördert und findet an der Trainerakademie in Köln statt. Nach dem Bestehen der Abschlussprüfung wirst Du als staatlich geprüfter Tennistrainer angesehen.
Die Grundvoraussetzung für die Teilnahme an der Ausbildung ist eine bestehende A-Trainer-Lizenz. Zudem musst Du eine umfangreiche Bewerbung beim DOSB einreichen, um in das Zulassungsverfahren zu gelangen. Unterm Strich dauert die Ausbildung zum Diplom-Trainer drei Jahre.