Review: Der Babolat Pure Aero 2019 von Rafael Nadal

Der Babolat Pure Aero ist mit Abstand einer der beliebtesten Tennisschläger auf dem Markt. Die erste Version dieses Bestsellers erschien bereits vor mehr als 15 Jahren, woran man den Erfolg dieses Schlägers erkennen kann.

Einer der Erfolgsfaktoren war sicherlich die Kooperation mit dem Ausnahmespieler Rafael Nadal, der in seiner Profikarriere noch nie mit einen anderen Schläger spielte. Seit dem ersten Modell hat sich viel am Pure Aero getan, sowohl in technischer als auch in optischer Hinsicht.

Im Jahre 2019 brachte Babolat eine neue Auflage ihres bekannten Tennisschlägers heraus. Angeblich soll dieser Schläger über noch mehr Spin und Power verfügen als der Vorgänger. Wie sich das Modell in unserem Test schlug, erfährst Du jetzt.

Starten wir zuerst mit den Merkmalen des neuen Babolat Pure Aero:

• Schlägerkopfgröße: 645 cm²
• Schlägerlänge: 68,6 cm
• Rahmenhöhe: 23-26-23 mm
• Rahmenhärte: 67 RA
• Schlägergewicht unbesaitet: 300 g
• Balancepunkt: 32 cm
• Saitenbild: 16×19
• Bespannungshärte: 22-25 kg (empfohlen)

Im Vergleich zu der bisherigen 2015er Version hat sich bei den Schlägerdaten kaum etwas verändert. Den einzigen Unterschied, den wir feststellen konnten, ist dass die Rahmenhärte minimal verringert wurde.

Genauer gesagt betrug diese beim alten Modell 69 RA. Demnach ist der neue Rahmen mit einer Härte von 67 RA ein wenig weicher. Auch wenn die Differenz ziemlich klein erscheint, merkt man den Unterschied dennoch.

Ansonsten hat der Pure Aero üblicherweise eine Schlägerkopfgröße von 645 cm² und ein Gewicht von 300 g. Zudem ist der Schläger mit einem Balancepunkt von 32 cm leicht grifflastig und besitzt ein offenes Saitenbild aus 16 Längs- und 19 Quersaiten.

Wie erwartet, kommt der Babolat Pure Aero auch dieses Mal in der klassischen Farbkombination. Das knallige Gelb in Verbindung mit dem eleganten Schwarz verleiht dem Design den entsprechenden Kick. Mit der matten Oberfläche wirkt dieses Modell sehr hochwertig.

Dieser Schläger zieht im wahrsten Sinne des Wortes alle Blicke auf sich.

Daneben sticht ebenfalls seine aerodynamische Form heraus. Charakteristisch ist dabei der Schlägerhals, der beim Pure Aero breiter und runder ist. Diese Form sorgt dafür, dass der Luftwiderstand beim Schwingen des Rackets verringert wird. Auf diese Weise kannst Du den Schläger besser beschleunigen.

Babolat gilt seit langer Zeit als einer der Schlägerhersteller mit der größten Innovationskraft. Dieser Aspekt zeigt sich auch im Inneren des Pure Aero. Konkret kommen bei dem Modell zwei Technologien zum Einsatz. Durch jahrelange Forschung hat Babolat diese immer wieder angepasst.

Babolat hat für seine Schläger ein spezielles Dämpfungssystem entwickelt, welches die Vibrationen beim Ballkontakt deutlich verringert. Dieses „Cortex System“ hat Babolat in den Schlägerkopf eingebaut. Bei den Vorgängern befand es sich noch am oberen Ende des Griffs.

Generell absorbiert das Dämpfungssystem nicht alle Schwingungen, sondern leitet davon einen Teil zum Griff. Dadurch spürst Du den Ball genauer beim Schlag, was Dir eine bessere Ballkontrolle bringt.

Im Allgemeinen ist die Pure Aero Reihe für ihre Schläger mit enormen Spinpotential bekannt. Mit der „Frame String Interaction“ (FSI) Technologie soll nun weitaus mehr Spin möglich sein. Die Besonderheit ist hier, dass die Ösen am Schlägerherz und an der Schlägerspitze eine längliche anstatt einer runden Form aufweisen.

Durch diese Ösen haben die Längssaiten einen größeren Bewegungsspielraum und das Saitenbett wird griffiger. In der Folge bleibt der Ball länger an den Saiten hängen, wodurch Du mehr Spin erzeugen kannst.

Nachdem wir nun alle Details zur Technologie geklärt haben, schauen wir uns genau an, welche Leistung der Pure Aero auf dem Platz bringt. Die Vorfreude unserer Tester auf dieses Recket war groß, da viele von ihnen selbst mit einem Babolat Schläger spielen. Unseren Test haben wir wieder in verschiedene Kategorien eingeteilt.

Beim Babolat Pure Aero hat uns besonders der Sweetspot gut gefallen. Dieser ist hier ziemlich groß, da der Schlägerkopf eine Größe von 645 cm² umfasst.

Grundsätzlich hatten wir das Gefühl, dass der Schläger schlecht getroffene Bälle besser korrigiert. Somit landeten weniger unserer Bälle im Aus. Demnach empfiehlt sich das Modell für alle Tennisspieler, die Schwierigkeiten haben, den optimalen Treffpunkt mit dem Schläger zu finden.

Kommen wir jetzt zum Markenzeichen des Pure Aero. Wie oben bereits kurz angesprochen, bietet dieser Schläger ein extrem spinfreundliches Spielerlebnis. Was sollte man vom langjährigen Schläger von Rafael Nadal auch sonst erwarten?

Zum einen sorgt das offene 16x19er Saitenbild dafür, dass der Ball mit einer hohen Rotation versehen wird. Bei genauerem Hinsehen haben wir gemerkt, dass der Abstand der Saiten zueinander etwas vergrößert wurde. Alleine dadurch bekommst Du mehr Topspin in Deine Schläge als mit der vorherigen Version.

In Verbindung mit der FSI Spin Technologie summiert sich der Spin noch weiter auf. Unterm Strich haben wir noch nie einen Schläger gehabt, der über ein so hohes Spinpotential verfügt. Er ist der perfekte Tennisschlägaer, wenn Du mit wenig Aufwand einen möglichst viel Spin herausholen möchtest.

Der zweite große Pluspunkt dieses Rackets ist seine extreme Power. Bereits in den ersten Ballwechseln wirkte der Schläger sehr explosiv auf uns. Denn auch bei kurzen Schwüngen hatte der Ball eine relativ hohe Geschwindigkeit. Unter anderem kann man das auf den dickeren Rahmen des Pure Aero zurückführen. Zusätzlich verstärkt das flexible Saitenbett diesen Effekt.

Im Grunde genommen ist das Verhältnis von Krafteinsatz zu Ballbeschleunigung ist bei dem neuen Modell überragend. Aus unserer Sicht ist das Powerlevel des Pure Aero nun so hoch wie noch nie zuvor. Falls Du gerne mit viel Power spiest, dann könnte der Schläger interessant für Dich sein.

Zwar wirbt Babolat damit, dass die neue Version auf eine bessere Ballkontrolle abgestimmt ist, allerdings konnten wir das in unserem Test nicht feststellen. Solltest Du z. B. den Sweetspot nicht treffen, fühlt sich der Pure Aero ein wenig wackelig an. In diesem Moment macht der Schläger keinen stabilen Eindruck. Das führt dazu, dass der Ball unkontrolliert über das Spielfeld fliegt.

Vor allem gerade und flache Schläge konnten wir mit diesem Racket nur schwer kontrollieren. Bei Bällen mit Topspin erhöhte sich die Ballkontrolle etwas. Wir denken daher, dass der Fokus dieses Schlägers weiterhin auf Spin und Power liegt.

Im Wesentlichen ist der Pure Aero für das Spiel im Bereich der Grundlinie gedacht. Beispielsweise konnten wir während der Ballwechsel sehr druckvolle Schläge von der Grundlinie spielen, sodass der Ball tief im gegnerischen Feld landete.

Außerdem sorgte der enorme Topspin dafür, dass der Ball ziemlich hoch auf der anderen Seite aufsprang. Mit solchen Schlägen übst Du viel Druck auf Deinen Gegner aus und hältst ihn die ganze Zeit an der Grundlinie.

Darüber hinaus ermöglicht Dir der Pure Aero, blitzschnell von der Defensive in die Offensive umzuschalten. Zuerst kannst Du Dich ruhig auf ein längeres Grundlinierduell einlassen und im richtigen Moment dann den Konter spielen.

Mit Blick auf den Aufschlag konnte das Modell ebenfalls die Mehrheit unserer Tester überzeugen. In den meisten Fällen ging der Ball problemlos über das Netz in das jeweilige Aufschlagfeld.

Einzig und allein beim geraden Aufschlag hatte der Babolat Pure Aero seine Schwachstelle gezeigt. Genauso wie bei den Grundschlägen ist mangelt es hierbei an Kontrolle. Daher ist er eher weniger für diese Aufschlagsvariante geeignet.

Dagegen funktionierten Kick- und Slice-Aufschläge ausgesprochen gut. Dabei konnten wir das Spinpotential des Schlägers ideal ausnutzen, um dem Ball viel Drall mitzugeben. Prinzipiell ist der Pure Aero perfekt für zweite Aufschläge einsetzbar. Der positive Nebeneffekt war, dass wir kaum Doppelfehler gemacht haben.

Bekanntermaßen ist der Pure Aero hauptsächlich auf das Grundlinienspiel ausgerichtet. Demnach waren wir sehr gespannt, wie seine Spielfähigkeit bei Volleys am Netz ist. In dem Fall erfüllte das Racket seine Arbeit in einer soliden Art und Weise. Da der Schläger eine grifflastige Balance besitzt, ließ er sich einfacher manövrieren.

Natürlich muss man hier auch Abstriche bei der Ballkontrolle machen. Aber dafür, dass der Babolat Pure Aero eigentlich nicht für das Netzspiel entwickelt wurde, befindet sich seine Leistung bei Volleys trotzdem im durchschnittlichen Bereich.

Der Rückhand Slice ist wieder einmal ein Schlag, bei dem der Pure Aero seine Stärke präsentiert. Die Mischung aus dem offenen Saitenmuster und der FSI Technologie hilft Dir, dem Ball eine Menge an Unterschnitt mitzugeben.

Das Ergebnis sind Rückhände, bei denen der Ball knapp über die Netzkante fliegt und sehr flach auf dem Boden aufspringt. Für uns also auch ein Grund, sich für den Babolat Pure Aero zu entscheiden.

In unserem Review wurde eine Sache ganz deutlich. Dieser Schläger ist speziell für Spieler gedacht, die sich zum Großteil an der Grundlinie bewegen. Am besten passt der Babolat Pure Aero also zu Tennisspielern, die einen modernen Spielstil besitzen. Merkmale dafür sind eine Topspin Vorhand und kraftvolle Schläge von der Grundlinie aus.

Insgesamt ist die Zielgruppe, an die sich der Schläger richtet, breit gefächert. Denn der Pure Aero ist sowohl für den gelegentlichen Freizeitspieler als auch für den professionellen Turnierspieler hervorragend geeignet. Das ist unter anderem einer der Gründe, weshalb dieses Modell aus dem Hause Babolat zu einem echten Bestseller geworden ist.

Der Babolat Pure Aero, den wir Dir gerade vorgestellt haben, ist nur ein Bestandteil der Pure Aero Serie. Neben dem Grundmodell stellt Babolat noch zusätzliche Schläger in unterschiedlichen Varianten her.

Das Ziel ist es, dass Du den Schläger noch genauer an Deine Bedürfnisse anpassen kannst. Hier ist unser Vergleich zwischen den verschiedenen Ausführungen.

• Schlägerkopfgröße: 645 cm²
• Schlägerlänge: 68,6 cm
• Rahmenhöhe: 23-26-23 mm
• Rahmenhärte: 68 RA
• Schlägergewicht unbesaitet: 270 g
• Balancepunkt: 33 cm
• Saitenbild: 16×19
• Bespannungshärte: 22-25 kg (empfohlen)

Unter allen Modellen in dieser Serie ist der Pure Aero Lite der Schläger mit dem geringsten Gewicht. Dadurch wird die Manövrierbarkeit des Schlägers deutlich erhöht. Im Vergleich zum normalen Modell hat sich ebenfalls die Balance verändert. Mit einem Balancepunkt von 33 cm ist das Racket nun ausgewogen.

Generell lässt sich der Schläger leichter schwingen und erzeugt noch etwas mehr Power. Deshalb ist der Pure Aero Lite eine gute Option für alle Anfänger.

• Schlägerkopfgröße: 645 cm²
• Schlägerlänge: 68,6 cm
• Rahmenhöhe: 23-26-23 mm
• Rahmenhärte: 70 RA
• Schlägergewicht unbesaitet: 285 g
• Balancepunkt: 32 cm
• Saitenbild: 16×19
• Bespannungshärte: 22-25 kg (empfohlen)

In Bezug auf das Schlägergewicht liegt der Babolat Pure Aero Team genau in der Mitte zwischen dem Pure Aero Lite und dem Standardmodell. Was bei diesem Racket auffällt, ist die veränderte Rahmenhärte. Dementsprechend ist der Rahmen beim Pure Aero Team mit einer Härte von 70 RA ein bisschen steifer und somit auch stabiler.

In Summe bietet dieses Modell eine höhere Ballkontrolle als der Pure Aero Lite und ein einfacheres Handling als der normale Pure Aero. Gelegentliche Hobbyspieler werden mit ihm viel Spaß auf dem Tennisplatz haben.

• Schlägerkopfgröße: 645 cm²
• Schlägerlänge: 69,9 cm
• Rahmenhöhe: 23-26-23 mm
• Rahmenhärte: 68 RA
• Schlägergewicht unbesaitet: 300 g
• Balancepunkt: 32 cm
• Saitenbild: 16×19
• Bespannungshärte: 22-25 kg (empfohlen)

Der Pure Aero Plus hat die Besonderheit, dass seine Schlägerlänge erweitert wurde. Im Gegensatz zu den anderen Modellen weist er eine Länge von 69,9 cm auf.

Auf der einen Seite ist mit dem Schläger weitaus mehr Power möglich, weil beim Schlag eine größere Hebelwirkung herrscht. Allerdings leidet darunter die Manövrierbarkeit, da es jetzt schwieriger ist, das Racket zu bewegen.

Grundsätzlich ist dieses Modell perfekt für ambitionierte Clubspieler, die sich kraftvollere Schläge wünschen.

• Schlägerkopfgröße: 645 cm²
• Schlägerlänge: 68,6 cm
• Rahmenhöhe: 23-26-23 mm
• Rahmenhärte: 68 RA
• Schlägergewicht unbesaitet: 315 g
• Balancepunkt: 31,5 cm
• Saitenbild: 16×19
• Bespannungshärte: 22-25 kg (empfohlen)

Das mit Abstand schwerste Racket ist der gesamten Serie ist der Pure Aero Tour. Er bringt ganze 315 g auf die Waage, was für mehr Stabilität beim Schlag sorgt. Des Weiteren hat dieser Schläger einen Balancepunkt von 31,5 cm, womit er minimal grifflastiger als das Grundmodell ist. Dadurch erhöht sich nochmals die Schlagkontrolle.

Unterm Strich ist der Pure Aero Tour für erfahrene Medenspieler bzw. Turnierspieler zu empfehlen.

• Schlägerkopfgröße: 632 cm²
• Schlägerlänge: 68,6 cm
• Rahmenhöhe: 21-23-22 mm
• Rahmenhärte: 67 RA
• Schlägergewicht unbesaitet: 305 g
• Balancepunkt: 31,5 cm
• Saitenbild: 16×20
• Bespannungshärte: 22-25 kg (empfohlen)

Ebenfalls für Turnierspieler interessant ist der Pure Aero VS. Hier gibt es viele unterschiede zu den vorherigen Modellen. Zuerst ist der Schlägerkopf kleiner, was eine bessere Schlagkontrolle bedeutet.

Hinzu kommt ein dünnerer Rahmen, welcher einen weiteren positiven Einfluss auf die Kontrolle hat. Zusätzlich wird die Präzision des Schlägers durch ein enges Saitenbett mit 20 Quersaiten gesteigert.

Allgemein beinhaltet die Pure Aero Serie auch Schläger für Junioren. Dabei haben die Kinder die Möglichkeit, zwischen einem 25 oder einem 26 inch langen Modell zu wählen.

Darüber hinaus sind die Pure Aero Schläger in mehreren Farbkombinationen erhältlich. So gibt es beispielsweise Rackets im Flaggendesign oder in der speziellen „Roland Garros“ Edition. Bei Bedarf gibt es dazu die entsprechende Schlägertasche.

Alles in allem ist Babolat das Update des beliebten Pure Aero gelungen. Alleine die Tatsache, dass der Schläger auf nahezu jeder Tennisanlage zu sehen ist, hebt den Erfolg des Modells hervor. Für alle Spieler, die viel Wert auf Spin und Power legen, ist dieser Schläger ein Must-have.